Wer momentan das schöne Sonnenwetter in einem Freibad im Landkreis Miesbach verbringt, dem sind vielleicht schon zwei Mitarbeiterinnen des Landratsamtes auf gefallen. In den Bädern sprechen sie Familien an, um sie über das Thema Sonnenschutz und Hautkrebsvorsorge zu informieren. Dabei verteilen die Mitarbeiterinnen des Fachbereichs GesundheitWasserbälle für die Kinder und kostenlose Sonnenschutzmittel. Die Aktion des Gesundheitsamtes ist Teil der Aktion „Sonne(n) mit Verstand – statt Sonnenbrand“des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege. Die Kampagne soll den seit Jahrzehnten steigenden Hautkrebszahlen entgegen wirken.
Mit der Kampagne werden Erwachsene auf die Wichtigkeit der Hautkrebsvorsorge hingewiesen, denn eine möglichst frühzeitige Diagnose ist entscheidend für die Therapie der Krebserkrankungen. Die Gesetzlichen Krankenversicherungen übernehmen die Kosten für ein Hautkrebsscreening ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre.
Zum anderen sollen vor allem Kinder von früh auf lernen, ihre Haut vor der schädlichen UV-Strahlung zu schützen. Jeder Sonnenbrand kann Spätfolgen haben. Die Kindergärten im Landkreis erhielten darum Anregungen und kostenfreie Materialien, um das Thema Sonnenschutz kindgerecht und spielerisch mit den Kindern zu erarbeiten.
In Deutschland erkranken jährlich rund 290.000 Menschen an Hautkrebs. Bei rund 36.000 Menschen handelt es sich um den gefährlichen Schwarzen Hautkrebs (Malignes Melanom). Dieser wird laut Forschern mitverursacht durch Sonnenbrände vor allem im Kindesalter. Kinderhaut ist anders aufgebaut als die Haut Erwachsener. Sie ist besonders empfindlich gegenüber der im Sonnenlicht enthaltenen UV-Strahlung. Die Haut von Kindern benötigt rund zwölf Jahre, bis sie die Schutzmechanismen der Erwachsenen erreicht. Bis dahin ist also besonderer Schutz notwendig.
Über 250.000 Menschen erkranken jedes Jahr neu an verschiedenen Formen des weißen Hautkrebses. Diese in der Regel weniger gefährliche Hautkrebsart, die meist im höheren Lebensalter auftritt, ist die Folge der lebenslang gesammelten UV-Strahlung auf unserer Haut. Hautärzte sagen „Unsere Haut vergisst nichts!“, die Haut verfüge über eine Art Sonnengedächtnis.
Tipps zur Einschätzung Ihres Hauttyps, zum UV-Index und zu Schutzmaßnahmen finden Sie auf der Aktionsseite des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege: www.sonne-mit-verstand.de