Noch sind sie unterwegs, ab November ist es für sie dann Zeit zum „einigeln“ und Winterschlaf halten. Igel sind normalerweise nachtaktive Tiere. Um sich auf den Winterschlaf vorzubereiten und sich vorher noch einmal richtig das Bäuchlein vollschlagen zu können sind sie aber kurz zuvor auch gerne tagsüber auf Nahrungssuche.
Vor allem in städtischen Gebieten haben die stacheligen Kleintiere es aber immer schwerer, auf Essbares zu treffen. Solltet ihr einmal einem Igel begegnen, der einen Knick im Nacken hat, so handelt es sich nicht um eine neue Art – im Gegenteil. Diesen sogenannten „Hungerknick“ bekommen Igel, wenn sie stark unterernährt sind.
Experten, wie etwa Silvia Gruber vom Tierheim in Dachau, raten daher, den Igeln zu helfen und etwas zuzufüttern.
In freier Wildbahn essen Igel gerne Insekten und Regenwürmer. Auch Spinnen und Schnecken stehen auf dem Speiseplan des Igels.
Wer einen Garten hat – und damit eine hohe Wahrscheinlichkeit auf einen stacheligen Bewohner – der kann die Igel gut in den Winterschlaf bringen und dazu etwas Futter bereitstellen. Als Igelnahrung eignet sich leicht angebratenes und ungewürztes Rührei. Auch Katzentrockenfutter oder spezielles Igelfutter schmecken dem Igel. Gebt dem Igel nur Wasser zu trinken – Milch bekommt den kleinen Tieren nämlich nicht. Auch Obst, Gemüse, Nüsse oder Süßes sind als Igelfutter ungeeignet.
Gebt den Igeln maximal bis zum Wintereinbruch zusätzliche Nahrung. Ist das Nahrungsangebot zu hoch, wird der Igel nämlich künstlich wachgehalten und verpasst seinen Winterschlaf.
Wenn ihr einen Garten habt, könnt ihr diesen igelfreundlich gestalten. Ein Versteck aus Zweig- oder Laubhaufen mag der Igel als Unterschlupf genauso gerne wie Holzstapel oder eine Kompostecke. Achtet bei Gartenarbeiten darauf, keine Igelnester zu zerstören.
Nehmt nicht grundlos einen Igel auf – diese sind Wildtiere und gehören nach draußen. In einzelnen Fällen brauchen Igel aber tatsächlich Hilfe: Zum Beispiel, wenn Igel mitten im Winter am helllichten Tag unterwegs sind, dann auch sichtlich abgemagert oder krank aussehen. Bei Zweifeln und Unsicherheiten bietet es sich dann an, einen Tierarzt anzurufen.