Heute gab der Oberbürgermeister Dieter Reiter bei einem Pressetermin mit einem „Touch“ auf das Smartphone den symbolischen Startschuss für das neue bargeldlose HandyParken-Bezahlsystem per App. An den Start geht zugleich eine Kontroll-App für die Kommunale Verkehrsüberwachung des Kreisverwaltungsreferates und die Polizei München. Parken ist damit ohne Münzgeld, Parkschein aus Papier oder Plakette möglich. Für alle, die lieber bar bezahlen, bleiben die gesetzlich vorgeschriebenen Parkscheinautomaten jedoch weiter „im Dienst“. Für Oberbürgermeister Dieter Reiter ist die neue App mehr als eine praktische Bezahlfunktion: „Das neue HandyParken wird Teil einer umfassenden Mobilitäts-App und ist damit im Hinblick auf die Gesamtmobilität in der Landeshauptstadt München Teil einer Zukunftsinvestition“.
Nie mehr da Auto suchen: Die App merkt sich den Standort.
Entwickelt und programmiert wurden die beiden zusammenwirkenden Apps von den Stadtwerken München (SWM) im Auftrag des Baureferates. Der Bauausschuss hatte im Mai 2016 der Auftragsvergabe an die SWM zugestimmt und die beiden Vertragspartner mit einem Konzeptionsprojekt beauftragt. Dabei wurden – in enger Abstimmung mit KVR und Planungsreferat, Polizei und den zuständigen Datenschutzbeauftragten – die Rahmenbedingungen für HandyParken München konkretisiert, Prototypen entwickelt, ein Termin- und Kostenplan sowie ein Betreiberkonzept für den laufenden Betrieb erarbeitet. Der Stadtrat stimmte dem Konzept im Juli 2017 zu; damit konnte die Umsetzung beginnen. Ziel war es, eine zukunftsfähige, innovative und für München passende Lösung zu entwickeln, die eine hohe Datensicherheit, einfache Bedienbarkeit und Flexibilität bei der Parkdauer bietet.
Das Baureferat ist seit Einführung des Parkraummanagements in München vor fast 20 Jahren für die inzwischen etwa 4.500 Parkscheinautomaten in München zuständig und stellt deren Funktion sicher. Sukzessive werden an allen Automaten jetzt entsprechende Aufkleber angebracht, die auf die neue Bezahlfunktion hinweisen; ein QR-Code bietet an Ort und Stelle den Link zum Download der App. „Im Vordergrund der Konzeption standen für uns die Nutzerinteressen. Ich bin überzeugt, dass wir mit dem anwenderfreundlichen HandyParken hohe Nutzerzahlen erreichen werden können“, sagt Baureferentin Rosemarie Hingerl. Erwartet wird innerhalb von fünf Jahren eine Quote von zehn Prozent. Bei derzeit insgesamt rund 13 Millionen Parkvorgängen im Jahr entspräche dies 1,3 Millionen Bezahlvorgängen mit dem Smartphone.
Neben der Anwenderfreundlichkeit muss das neue Bezahlsystem einer hohen Komplexität gerecht werden: Die Stadt München verwaltet mit 62 Münchner Parklizenzgebieten plus die Gebiete Altstadt und Hauptbahnhof sowie 100 unterschiedlichen Tarifen von der Kurzparkzone bis zum E-Tarif (Tarif für Elektrofahrzeuge) das größte Parklizenzgebiet in Deutschland. Das neue System musste auf diese lokalen Besonderheiten zugeschnitten sein, zugleich aber auch regional wirken, als Teil eines umfassenden zukunftsfähigen Mobilitätsservices, den die SWM/MVG bieten.
MVG-Geschäftsführer Mobilität Ingo Wortmann: „Wir arbeiten zusammen mit der Landeshauptstadt an einer engeren Verknüpfung der Münchner Mobilitätsangebote. Das HandyParken ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer möglichst guten Organisation des Stadtverkehrs. HandyParker können mit ihren Zugangsdaten auch die MVG-Apps nutzen und so in Sekundenschnelle den Fahrschein für die U-Bahn lösen oder die letzte Meile mit einem MVG Rad antreten.“
Die SWM/MVG betreiben eine Vielzahl von Anwendungen vor allem zur Mobilität. Die „MVG Fahrinfo München“ mit dem „HandyTicket“ (zirka 1,4 Millionen Nutzer, davon über 500.000 registrierte Kunden und zirka 12 Millionen verkaufte Tickets) hat in München und der Region einen großen Verbreitungsgrad. Darüber hinaus bietet die Anwendung „MVG more“ vor allem Informationen zu MVG Rad, zu Car-Sharing und zu E-Ladesäulen. Die App „Meine SWM“ ermöglicht die mobile Nutzung der SWM Online-Services, die „M-Bäder App“ informiert über die Angebote der Münchner Bäder und Saunen.
https://www.youtube.com/watch?v=8zWlcqfLEM8&feature=youtu.be