Für 12.00 Uhr ist in München eine Sitzung der Landtagsfraktion angesetzt, abends um 18.00 Uhr eine Sitzung des Parteivorstands.
Möglicherweise muss sich die CSU bis abends gedulden: Der Vorstand sei «der richtige Platz» zur Bekanntgabe seiner Pläne und Vorschläge, hatte Seehofer zuletzt angekündigt. Allerdings ist damit zu rechnen, dass auch die Fraktion nicht nur über das Ende der Jamaika-Gespräche, sondern auch über die drängenden personellen Fragen diskutieren will.
In der CSU wird seit dem Absturz auf nur noch 38,8 Prozent bei der Bundestagswahl mit Spannung erwartet, ob Seehofer noch einmal als Parteichef und Landtags-Spitzenkandidat antreten will – oder ob er eines seiner Ämter oder sogar beide nun früher als geplant abgibt. Der Druck auf ihn ist enorm: Die Junge Union etwa forderte zuletzt offen den Rückzug des 68-Jährigen spätestens zur Landtagswahl.
Die Wahl des Parteivorstands steht auf dem Parteitag im Dezember an. Als denkbares Szenario galt zuletzt unter anderem, dass Seehofer noch einmal als Parteichef antreten und auch seine Amtszeit in Bayern bis Herbst 2018 ausfüllen will, aber nicht wieder Spitzenkandidat werden will.