04.02.2020

Schon wieder mehr zahlen? Der Strom kostet mehr

Zum 1. Januar haben rund 170 Energieversorger die Preise für Privatpersonen angehoben. Auch Verbraucherschützer kritisieren den starken Anstieg der Strompreise.

So viel mehr kostet der Strom

Die bereits angekündigten Strompreiserhöhungen liegen im Wesentlichen zwischen 3 und 7%. Ein normaler Musterhaushalt, der einen Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden Strom hat, muss im Durchschnitt mit 67 Euro mehr im Jahr rechnen.

Diese Anbieter erhöhen in München und der Region

Im Münchner Umland werden bei den Stadtwerken Dachau, Fürstenfeldbruck, Freising, und Landsberg am Lech die Strompreise erhöht. Auch Kunden der Energie-Genossenschaft Fünfseenland eG müssen bald mehr zahlen. Die Stadtwerke München und Erding erhöhen ihre Preise nicht. Eine Liste mit allen Anbietern, die ihre Preise erhöhen, finden Sie hier.

Sind auch Netzgebühren und Umlagen schuld?

Fragt man die Stromanbieter nach dem Grund für die steigenden Preise, so werden meistens höhere Netzgebühren und Umlagen als Gründe genannt.

Tatsächlich steigt die sogenannte EEG-Umlage – damit wird der Ausbau der erneuerbaren Energien finanziert. Rund fünf Prozent mehr, also 6,756 Cent je Kilowattstunde, soll sie kosten. Die Umlage macht circa 22 Prozent des gesamten Strompreises aus. Aber auch die Gebühren für die Stromnetze, die ungefähr ein Viertel des Gesamtpreises ausmachen, steigen. Hier gibt es aber regionale Unterschiede.

Für die Anbieter werden die Preise günstiger – nicht aber für uns!

Um fast 30 Prozent günstiger als noch im letzten Jahr sollen die Stromversorger den Strom einkaufen, der Verbraucher merkt davon aber nichts – im Gegenteil.

Laut Udo Sieverding, Energieexperte der Verbraucherzentrale NRW, ist das vor allem in Zeiten von Klimaschutz und Nachhaltigkeit ein falsches Signal. Es gehe auch hauptsächlich darum, dass die Absichtserklärungen im Klimapaket der Bundesregierung zügig in Maßnahmen münden. Dabei solle sauberer Strom günstiger werden und fossile Energien teurer.

Warum nicht einfach wechseln?

Mit dem Wechsel des Stromanbieters verhält es sich ein bisschen wie mit der Steuererklärung: Es ist hilfreich oder sollte gemacht werden, aber auch äußerst zeitintensiv, den für sich passenden Anbieter zu finden – und Spaß macht das Ganze den wenigsten. Jedes Jahr sollen sogar 90 % der Haushalte in ihren überteuerten Tarifen verharren – anstatt zu wechseln und damit zu sparen.

Allerdings kann mit sogenannten Tarifaufpassern wirklich etwas Geld gespart werden: Damit wird Ihr Tarif automatisch für Sie optimiert bzw. gewechselt, wenn der Strompreis wieder steigt – Sie werden vor unseriösen Anbietern und bei Preiserhöhungen gewarnt. Auch werden Sie rechtzeitig an eine Kündigungsfrist erinnert.

Die vier Dienstleister  SwitchUp.de, Wechselpilot, esave und Wechselstrom wurden von Stiftung Warentest als „sehr empfehlenswert“ eingestuft. Viele Tarifaufpasser berechnen  für ihre Dienste einen Prozentsatz der Ersparnis als Gebühr, bei SwitchUp.de ist aber zum Beispiel auch eine kostenfreie Lösung verfügbar.

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