Ein halbes Dutzend Täter seien in Polen und zwei in Deutschland festgesetzt worden, sagte der Leiter des Dezernats für Organisierte Kriminalität bei der Polizei in München, Clemens Merkl, am Montag.
Die Zahl der bekannt gewordenen Enkeltrickversuche sei in München nach den Festnahmeaktionen von 831 im Jahr 2015 auf Null in diesem Jahr gefallen. Insgesamt war im vergangenen Jahr allein in der bayerischen Landeshauptstadt ein Schaden von 600 000 Euro entstanden. Bundesweit hätten die Fälle zugenommen, sagte Merkl. «Der wirtschaftliche Ruin ist oft das traurige Ende eines zunächst harmlosen Anrufes», warnte der Münchner Polizeipräsident Hubertus Andrä.
Die Betrüger hätten von angemieteten Appartements in Polen aus im Akkord Telefonnummern in Deutschland angerufen, um ältere Menschen als vermeintliche Enkel um hohe Geldbeträge zu bitten. Die Ermittler stellten rund 130 Telefone sicher. Unter anderem Telefondaten hatten zu den von Polen aus agierenden Banden geführt. Zuvor war in München ein Mann festgenommen worden, der Geld bei einem Opfer abholen sollte.