Mit einem Großeinsatz ist die Polizei in Bayern gegen Mitglieder der italienischen Mafia 'Ndrangheta vorgegangen. Es seien italienische EU-Haftbefehle gegen vier Männer vollstreckt worden, teilte das bayerische Landeskriminalamt mit. Seit dem Morgen hatten rund 130 Polizeikräfte, darunter auch Spezialeinheiten, zehn Wohnungen und Geschäftsräume in Stadt und Landkreis München durchsucht. Dabei stellten sie nach LKA-Angaben mehrere Kilo Marihuana, elektronische Datenträger und Unterlagen sicher. «Diese werden nun ausgewertet», sagte ein LKA-Sprecher.
Die Durchsuchungen und Festnahmen waren dem LKA zufolge Teil der Operation Eureka, eines der größten und bedeutendsten Verfahren gegen die organisierte Kriminalität der vergangenen Jahre. Seit drei Jahren ermitteln demnach deutsche, belgische und italienische Behörden in enger Zusammenarbeit mit Eurojust und Europol gegen die in Kalabrien ansässige kriminelle italienische Vereinigung. Dieser werden Drogenhandel, Geldwäsche, Waffenhandel und andere Straftaten vorgeworfen. Auch in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, im Saarland und Thüringen gab es Durchsuchungen.
In Bayern ermitteln die Staatsanwaltschaft München I und LKA seit Juli 2020 gegen eine Frau und sieben Männer mit italienischer Staatsangehörigkeit im Alter von 25 bis 48 Jahren. Diese stehen im Verdacht, sich unter anderem an der Co-Finanzierung des internationalen Kokainhandels beteiligt zu haben, mit Logistik unterstützt und Geldwäsche betrieben zu haben.