Der Schnee kam spät – und dann ließen milde Temperaturen die dünne weiße Decke gleich wieder dahinschwinden. Eine Satellitenbildanalyse des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zeigt nun das Ausmaß des Schneemangels in der Saison 2015/16 für ganz Europa. Vor allem am Südrand der Alpen waren viele Hänge über 40 Tage länger ohne Schnee als im langjährigen Mittel. Fast überall in Deutschland gab es mehr schneefreie Tage. Nur im Norden registrierten die Forscher einige Gebiete, in denen es sogar ein paar Tage mehr mit Schneedecke gab.
Die Wissenschaftler am Earth Observation Center (EOC) des DLR können anhand ihrer Kartierung nahezu global bestimmen, ab wann und wie lange Schnee gelegen hat. Sie wiesen dabei nach, dass sich der Schneezeitraum in Zentralasien binnen 30 Jahren um ganze zwei Wochen verschoben hat. Hier beginnen der Schneefall und die Schneeschmelze nun früher. In den Alpen scheint sich ein umgekehrter Trend zu manifestieren. Der Winter kam oft erst im Februar so richtig in Gang und brachte große Menge an Schnee. Für eine sichere wissenschaftliche Aussage gebe es beim DLR dafür noch keine ausreichenden Daten.
Neben der Schneebedeckungsdauer ist auch die Schneemenge eine wichtige Größe für Angaben zu Klimatrends. Die bisher verwendeten optischen Daten lassen aber nur die Schneebedeckung erkennen. Am EOC wird deshalb an Möglichkeiten mit weiteren Satelliten geforscht.