Die Münchner Polizei meldet sich nach dem S-Bahn-Zusammenstoß mit einem wichtigen Zeugenaufruf: Alle Fahrgäste, die ihren Kontakt bisher nicht weiter gegeben haben, werden darum gebeten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Vor allem auch, wenn sie Verletzungen davon getragen haben.
Für die weiteren Ermittlungen ist es nach wie vor äußerst wichtig mit allen Passagieren des S7-Dramas in Kontakt treten zu können, so die Münchner Polizei.
Die Bergung der S-Bahnen in Ebenhausen-Schäftlarn ist abgeschlossen! Die restlichen Zugteile, die noch auf der Strecke waren, wurden heute zurück in den Bahnhof gezogen. Mithilfe eines Spezialkrans wurde die Zugspitze der noch verbleibenden S-Bahn auf die benachbarte B11 gehoben und mit einem Tieflader abtransportiert.
Ersten Einschätzungen zufolge wird die Strecke aufgrund der Schäden mindestens noch die nächste Woche gesperrt bleiben müssen. Der Schienenersatzverkehr verkehrt weiter regelmäßig zwischen Höllriegelskreuth und Wolfratshausen hin und her.
Der verbleibende zweite Zug wird heute aufgegleist. Ziel ist es dann mit Hilfe des THWs und der Feuerwehr den Zug zurück in Richtung Ebenhausener Bahnhof abzuschleppen. Die Deutsche Bahn rechnet damit, dass die Bergungsarbeiten heute abgeschlossen werden können, sodass am Ende des Tages kein Zug mehr im Unfallbereich stehen wird.
Eine Einschätzung, wann in dem Bereich wieder S-Bahnen fahren können, ist laut Deutscher Bahn schwierig. Sobald die Bergung abgeschlossen ist, müssen Spezialisten prüfen, inwieweit die Infrastruktur beschädigt ist und was repariert werden muss. Eine Prognose, wie lang dieser Prozess dauern wird, ist deshalb noch zu früh.
Schneller als gedacht laufen die Bergungsarbeiten nach dem S-Bahn-Unglück bei Schäftlarn. Ein Zug und die Triebköpfe beider Zuge wurden am Donnerstag schon weggebracht. Heute Vormittag soll der Zweite abtransportiert werden. Gegen einen Lokführer aus dem Kreis Fürstenfeldbruck wird ermittelt. Er könnte ein Haltesignal überfahren haben.
Es wurde eine Ermittlungsgruppe S-Bahn bei der Polizei eingerichtet. Zum aktuellen Zeitpunkt kann noch nicht festgestellt werden, ob es sich um menschliches oder technisches Versagen handelt. Hierfür wurde ein Gutachter hinzugezogen, die Ermittlungen dauern noch an. Dennoch wird vermutet, dass ein Haltezeichensignal von einem der Bahnführer missachtet worden ist.
Beide Zugführer sind noch im Krankenhaus, einer von beiden wird als Beschuldigter geführt. Am Mittwoch wurde er bereits förmlich vernommen. Seine Wohnung wurde ebenfalls durchsucht – noch in der Nacht des Unfalls. Sein Verteidiger lässt verlauten, dass der Beschuldigte sich vorerst nicht äußern möchte.
Es wurde mit der Bergung der Züge begonnen. Eine Spezialfirma rückte am Morgen mit einem Kran an; Feuerwehr und Technisches Hilfswerk unterstützen die Aktion. Eine Diesellok brachte eine Gerätezug mit Spezialwerkzeugen.
Zur Vorbereitung war bereits am Vortag der Fahrdraht der Oberleitung auf einer Länge von mehreren Hundert Metern abgebaut worden. Wie lange die Arbeiten dauern werden, sei noch offen, heißt es von der Bahn.
Gepant ist, die Zug-Wracks am heutigen Donnerstag zu bergen. Ob das der Sturm zulässt, ist allerdings noch offen, so die Deutsche Bahn. Spezialkräne sollen die S-Bahn-Teile vom Bahndamm auf die darunterliegende B11 heben.
Außerdem gibt die Polizei heute in München eine Pressekonferenz zum aktuellen Stand der Ermittlungen. Unsere Arabella-Reporter sind für Sie dabei.
Morgen (17.02.2022) gibt die Polizei in München um 11:30 Uhr eine Pressekonferenz. Im Rahmen dieser Pressekonferenz wird über den aktuellen Ermittlungsstand berichtet. Anwesend werden der leitende Polizeidirektor Steffen Küpper und die Oberstaatsanwältin Anne Leiding sein.
Wie die Bahn soeben mitgeteilt, sollen die zwei ineinander verkeilten Züge morgen (Donnerstag 17.02.) geborgen werden, mit Hilfe von Spezialkränen. Dafür wurden mehrere hundert Meter Oberleitungen bereits abgebaut. Danach können auch die Schienen auf Schäden geprüft und repariert werden. Eine Prognose, wann die Strecke S7 zwischen Höllriegelskreuth und Wolfratshausen freigegeben werden kann, ist aber noch nicht klar.
Es wird wohl noch dauern, bis die Züge nach dem S-Bahn-Unglück mit 18 Verletzten und einem Toten bei Schärftlarn im Landkreis München geborgen werden. Am Mittwoch wird erstmal die Statik des Bahndamms geprüft und die Ermittlungen gehen weiter. Aktuell wird die Theorie – menschliches Versagen – verfolgt.
Oberbürgermeister Dieter Reiter:
„Die Nachricht von dem schrecklichen S-Bahn-Unglück hat uns alle tief erschüttert. Meine Gedanken sind bei den Opfern und Ihren Angehörigen. Das Unglück hat ihre Leben von einem auf den anderen Moment dramatisch verändert. Nichts, ist, wie es war. Ich wünsche den Angehörigen des jungen Mannes, der durch den Aufprall tödlich verletzt wurde, viel Kraft für diese unsagbar schwierige Zeit. Und allen Verletzten möglichst schnelle und vollkommene Genesung. Mein besonderer Dank geht an die Einsatzkräfte, die mit ihrer Hilfe schnell vor Ort waren.
Natürlich muss jetzt sehr genau nach den Ursachen für diesen tragischen Zusammenstoß geforscht und alles dafür getan werden, um ähnliche Unfälle in Zukunft möglichst zu verhindern. Auch ein zweigleisiger Ausbau dieser, aber auch aller anderen Strecken im S-Bahnnetz, muss dringend geprüft werden.“
Ist menschliches Versagen die Ursache für das schlimme S-Bahn-Unglück bei München? Nach BILD-Informationen gehen Ermittler davon aus, dass einer der Lokführer trotz rotem Halte-Signal losgefahren sein soll.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (65, CSU) zu BILD: „Ein technisches Problem wird derzeit ausgeschlossen.“ Es werde jetzt überprüft, inwieweit menschliches Versagen infrage komme.
Ministerpräsident Söder hat den Angehörigen der Opfer nochmals sein Mitgefühl ausgesprochen.
„Wir trauern als Staatsregierung und ich ganz persönlich mit den Angehörigen“
Er hoffe und bete für eine baldige Genesung der Verletzten. Söder dankte auch den rund 800 im Einsatz befindlichen haupt- und ehrenamtlichen Helfern, so Söder nach einer Sitzung seines Kabinetts in München.
Sie hätten „schnell und hervorragend“ geholfen. Die Beteiligung vieler Freiwilliger zeige, dass Solidarität in Bayern großgeschrieben werde.
Die Gutachter werden wohl heute noch den ganzen Tag vor Ort sein. Die Unglücksstelle wird aktuell auch mit Drohnen ab- und untersucht. Unterdessen sind die Fahrtenschreiber beider Triebwagen sichergestellt worden. Zudem hat es schon mehrere Zeugenbefragungen gegeben. Am Nachmittag soll ein größerer Bergungskran anrücken.
Die Aufräumarbeiten laufen weiter, THW und weitere Einsatzkräfte sind mit schweren Geräten angerückt. Die Kräfte waren die ganze Nacht im Einsatz, wie die Feuerwehreinsatzzentrale im Landkreis München mitteilt.
Der Bahnverkehr auf der S7 bei Schäftlarn ist weiterhin gesperrt, auch die B11 im entsprechenden Bereich. Aktuell sind die beiden Unfallzüge noch immer ineinander verkeilt.
Die Gleise bei Ebenhofen liegen erhöht auf einem Bahndamm, was die Bergungsarbeiten schwer macht. Außerdem regnet es aktuell. In diesen Minuten werden Experten der Bahn erwartet, die entscheiden, wie es weiter geht.
Nach dem Frontalzusammenstoß dauern die Aufräumaumarbeiten weiter an. Der S-Bahnbetrieb zwischen den Stationen Höllriegelskreuth und Wolfratshausen ist unterbrochen. Die B11 München – Wolfratshausen ist zwischen Hohenschäftlarn und Ebenhausen weiterhin in beiden Richtungen gesperrt. Die Unglücksursache ist noch unklar.
Die Zahl der Verletzten nach dem S-Bahnunfall in München ist auf 18 gestiegen. Fünf Menschen wurden schwer verletzt, 13 mittelschwer. Ein Fahrgast ist ums Leben gekommen, laut Polizei handelt es sich um einen 24-jährigen Afghanen.
Am späten Nachmittag sind zwei S-Bahnen bei Ebenhausen-Schäftlarn zusammengestoßen, das hat die Polizei auf Arabella-Nachfrage bestätigt.
Nach Angaben des Polizeipräsidiums München waren die Züge gegen 16.40 Uhr im Bereich des Bahnhofes Ebenhausen-Schäftlarn zusammengestoßen. Die Ursache des Unglücks sei noch völlig unklar, sagte ein Polizeisprecher am Abend.
Ein Augenzeuge beschreibt im „Münchner Merkur“, dass die S-Bahn kurz vor Ebenhausen stehen geblieben ist. Plötzlich habe es einen Knall gegeben, er sei nach vorne geschleudert worden. Im Wagen haben sich wohl viele Schüler befunden.
„Den Angehörigen der Unfallopfer gehört unser tiefes Mitgefühl. Den Verletzten wünschen wir eine baldige und vollständige Genesung“.
Heiko Büttner, Chef der S-Bahn München.
Die DB schaltet eine Sonder-Hotline unter: 0800 3 111 111.
Die zuständigen Behörden haben Ermittlungen eingeleitet. Über die Ursachen des Unfalls kann derzeit noch keine Aussage getroffen werden.
Aufgrund des Rettungsdienst- und Polizeieinsatzes auf der Strecke ist der Streckenabschnitt zwischen Großhesselohe Isartalbahnhof und Wolfratshausen gesperrt. Die S-Bahnen der Linie S 7 in Richtung Wolfratshausen fahren bis Großhesselohe Isartalbahnhof und wenden dort vorzeitig.
Zwischen Wolfratshausen und Großhesselohe Isartalbahnhof wurde ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.