Erfolgsrezept S-Bahn: So hat sie sich in 50 Jahren verändert

Viele nutzen sie täglich, vor allem Pendler. Andere gelegentlich für Ausflüge: die Münchner S-Bahn. Heute vor genau 50 Jahre, ist der aller erste Zug gerollt - am 28. April 1972. Sechs Jahre zuvor begannen die ersten Bauarbeiten für den neu eröffneten Stammstrecken-Tunnel. Damals kostete eine Fahrt noch 70 Pfennig. Damals hatte man mit täglich etwa 240 Tausend Reisenden gerechnet. Vielerorts fuhren die damals etwa 100 Züge im 40-Minuten Takt.

In der Region war die Nachfrage vom ersten Tag an aber enorm. Schon im ersten Jahr übertraf die Zahl der täglichen Passagiere mit über 430.000 die Prognose Fahrgästen deutlich. Allein zu den Olympischen Spielen wurden in Spitzenzeiten mehrere zehntausend Menschen pro Stunde zum Olympiagelände gebracht!

Die Münchner S-Bahn war zu Beginn noch weiß-blau lackiert. Das wurde bei einer Umfrage der Fahrgäste beschlossen. Erst 1984 wurden sie bundesweit einheitlich weiß-orange angemalt. Vor 50 Jahren gab es in der S-Bahn sogar noch eine erste Klasse - mittlerweile fahren alle Gäste einheitlich.

Seitdem hat sich viel geändert: Neue Abschnitte kamen dazu, zum Beispiel in den 90ern die Strecke zum Flughafen. Die Fahrgast-Zahlen wuchsen aber noch schneller als das S-Bahn-Netz: Heute sind zur Rush Hour in knapp 300 Zügen über 900 Tausend Menschen unterwegs. Deswegen läuft der Ausbau der Zweiten Stammstrecke auf Hochtouren, 2028 soll das Mammut-Projekt fertig sein.

Geburtstagskinder fahren ab sofort kostenlos

Nicht nur die Münchner S-Bahn feiert heute 50.ten Geburtstag, auch der Münchner Verkehrs und Tarif-Verbund ging am 28.Mai 1972 an den Start. Zu diesem Jubiläum fahren Geburtstagskinder ab heute an ihrem Ehrentag im Gesamten MVV-Netz kostenlos, bis zum 27.04.2023. Abo-Kunden dürfen an ihrem Geburtstag sogar noch eine Person mitnehmen.

Jubiläumszug ist unterwegs

Zum 50. Geburtstag der S-Bahn fährt ab sofort ein spezieller Jubiläumszug durch ganz München. Er wird auf allen Strecken eingesetzt und ist besonders bemalt. Sie soll eine Zeitreise der Bahn symbolisieren, von ihren Anfängen bis hin zur Zukunftsvision - nämlich so umweltfreundlich und nachhaltig wie möglich.