Platini verfüge über eine spezielle Gabe, begründete Rummenigge sein Votum für den Präsidenten der Europäischen Fußball-Union (UEFA). «Er kann Menschen zusammenbringen.»
Im aktuellen Problem-Zustand der FIFA geht es für Rummenigge vor allem darum, wieder Vertrauen herzustellen. «Man hat von außen den Eindruck, die FIFA ist zerstritten. Es herrschen unglaubliche Egoismen. Europa hat andere Interessen als Afrika, Afrika andere als Asien, Asien andere als Südamerika», sagte der Bayern-Chef der Deutschen Presse-Agentur.
«Ich würde Michel zutrauen, die Fußballwelt wieder zu einen. Er wird Reformen einleiten müssen, aber der erste Schritt muss sein, dass er Präsident wird», erklärte Rummenigge. Der 79-jährige Blatter hatte im Zuge des FIFA-Korruptionsskandals im Mai nur wenige Tage nach seiner Wiederwahl seinen Rückzug von der Spitze des Verbandes angekündigt.
Blatters Nachfolger wird am 26. Februar 2016 gewählt. Neben Platini haben bislang Prinz Ali bin al-Hussein aus Jordanien und der Südkoreaner Chung Mong Joon ihre Kandidatur angekündigt.
Rummenigge würde Platini bei einem Aufstieg des Franzosen zum Chef des Weltverbandes allerdings nicht als UEFA-Präsident beerben wollen. «Nein, nein, überhaupt nicht», sagte der Bayern-Chef, der an diesem Freitag 60 Jahre alt wird: «Ich strebe definitiv keine Verbandskarriere an.» Rummenigge gehört als einer von zwei ECA-Vertretern seit kurzem dem Exekutivkomitee der UEFA an.