Bei einer Erdwärmebohrung ist in Rottach-Egern am Tegernsee eine Straße an die zwei Meter abgesackt. Mitarbeiter einer Geothermiefirma hatten eine Wasserblase angestoßen, wie Birger Nemitz vom Landratsamt Miesbach am Mittwoch mitteilte. «Dadurch gab das Erdreich nach», erläuterte er zu dem Vorfall vom Dienstagnachmittag. Eine Straße, die von der durch den Kurort führenden Bundesstraße 307 abzweigt, sackte teilweise ab, die Teerdecke zerriss mit einem Durchmesser von etwa 20 Metern.
Nach den Angaben des Behördensprechers wurden mehrere Häuser rund um die Unglücksstelle evakuiert. Ein angrenzender Drogeriemarkt wurde geschlossen. Die Bewohner kamen bei Verwandten oder Freunden unter, ein Anwohner wurde in einem Hotel einquartiert. Rottach-Egerns Bürgermeister Christian Köck (CSU) sprach von einer reinen Vorsichtsmaßnahme. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk (THW) sicherten die Stelle ab, die Straße blieb auch am Mittwoch gesperrt. Ein Geologe soll den Unglücksort begutachten.
Die Bohrungen dienen der Erdwärmeversorgung eines neugebauten Privathauses. Die exakte Schadenshöhe war zunächst unbekannt, dürfte aber nach ersten Schätzungen aus dem Rathaus in Rottach-Egern im sechsstelligen Bereich liegen. «Bezahlen muss das der Bauherr», sagte der Sprecher des Landratsamtes. Zunächst hatte das Internetportal «Tegernseer Stimme» über den Vorfall berichtet.
«Die haben versucht, in tieferen Schichten warmes Wasser zu erreichen, und dabei soll eine Wasserblase angebohrt worden sein», schilderte ein Sprecher des Landratsamts Miesbach am Mittwoch. Nachdem das Wasser aus der Blase abgepumpt worden war, sackte das darüberliegende Erdreich in den neu gebildeten Hohlraum. Die darüber hinweg führende Straße brach am Dienstagnachmittag ebenfalls ein. Es entstand ein Krater mit einem Durchmesser von etwa 20 Metern. Polizei und Feuerwehr sicherten die Fahrbahnabsenkung unweit der Bundesstraße 307.