16.05.2014, 12:00 Uhr
Die „fremde Wurzel“, so heißt der bei uns heimische Rhabarber dem Wortstamm (rheum barbarum) nach, denn erst seit dem 18. Jahrhundert ist das Knöterichgewächs in Europa bekannt. Eigentlich stammt er nämlich aus dem Himalaya und gelangte über Russland nach Deutschland.
Zubereitet wird der Rhabarber wie Obst, aber eigentlich ist er eine Gemüsepflanze. Beim Kochen sollten Sie einige Dinge beachten:
- Die reichlich enthaltene Oxalsäure kann zu leichten Vergiftungserscheinungen wie Schwindel und Übelkeit führen – den Rhabarber daher immer kochen und das Kochwasser wegschütten, nicht roh essen!
- Die Oxalsäure ist übrigens auch für das stumpfe Gefühl auf den Zähnen verantwortlich. Kleiner Tipp: Genießen Sie den Rhabarber zusammen mit Milchprodukten – durch das enthaltene Kalzium wird die Oxalsäure besser gebunden!
- Den Rhabarber immer schälen und die Blätter nicht verwenden – hier sitzt die meiste Oxalsäure.
- Wenn Sie es nicht so säuerlich mögen: Rhabarber am Beginn der Erntezeit sowie die rötlichen Sorten schmecken milder und enthalten weniger Fruchtsäuren.
- Frischen Rhabarber erkennen Sie daran, dass die Stangen fest sind und glänzen. Fühlen sich die Schnittstellen noch feucht an, kommt das Gemüse frisch vom Feld. Rhabarber hält sich etwa zwei bis drei Tage, wenn Sie ihn in ein feuchtes Tuch einwickeln und im Kühlschrank aufbewahren.
- Kleingeschnitten und eingefroren können Sie die leckeren Stangen das ganze Jahr genießen!
Zwei Rezeptvorschläge aus dem BLV-Jahreszeiten-Kochbuch:
Rhabarberkompott mit Vanille-Joghurtsahne
500 g Rhabarber; 100 ml + 4 EL Kirschsaft; 100 g Zucker; 2 EL Vanillepuddingpulver; 100 g Sahne; 1 Vanilleschote; 250 g Vollmilchjoghurt; 50 g Puderzucker
Sie können den Rhabarber übrigens auch mit wenig Aufwand selbst anpflanzen:
- Er benötigt ein sonniges Plätzchen, da seine Stängel bei zu wenig Sonneneinstrahlung sehr dünn werden können. Der Boden sollte tiefgründig und idealerweise lehmig-sandig sein.
- Rhabarber ist sehr bodenzehrend und benötig deshalb einen nährstoffreichen Boden. Die besten Nährstoffe finden Sie in Kompost oder Stallmist, die Sie regelmäßig im Hochsommer in die Erde mischen sollten. Rhabarber benötigt außerdem viel Wasser, damit er auch seine großen Blätter reichlich versorgen kann. Vermeiden Sie jedoch Staunässe!
- Rechnen Sie für eine Rhabarberpflanze etwa einen Quadratmeter Fläche. Die ideale Pflanzzeit liegt im Oktober, wobei März und April genauso möglich sind. Dabei müssen die Pflanzen tief eingegraben werden – es darf nur noch die Knospe aus der Erde schauen. Wenn Sie alles genau beachtet haben, können Sie den Boden festtreten und dann die Pflanze gut wässern. Im Frühjahr des übernächsten Jahres können Sie ernten!
- Tipp: Schneiden Sie die Stangen beim Ernten nicht ab, sondern drehen Sie sie möglichst weit unten heraus. Damit im nächsten Jahr neue Stangen wachsen, sollten Sie allerdings einige stehen lassen.
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