Im Herbst 2020 waren bundesweit alle Radl-Fans aufgerufen, die Fahrradfreundlichkeit ihrer Stadt oder Gemeinde zu bewerten – jetzt sind die Ergebnisse da!
Die Stadt München hat in der Gesamtbewertung die Note 3,84 bekommen – und hat sich damit im Vergleich zur letzten Umfrage im Jahr 2018 nur ganz leicht verbessert.
Trotz des erfolgreichen Radentscheids geht laut dem ADFC in der Landeshauptstadt zu wenig voran – und das stimmt die Radlerinnen und Radler unzufrieden. Auch zu schmale und häufig zugeparkte Radwege und nur wenig Möglichkeiten, das Radl in Bus oder U-Bahn mitzunehmen haben für die schlechte Note gesorgt.
Positiv bewertet wurden erneut das Angebot an Leihrädern (Note 2,4) und die vielen in Gegenrichtung befahrbaren Einbahnstraßen (Note 2,6).
„Dass schnelle Verbesserungen positiv bewertet werden, zeigt die Benotung der kurzzeitig vorhandenen Pop-up-Radwege. Die Menschen wollen sicher radeln! In der Corona-Zeit sind 20 Prozent mehr Menschen aufs Rad gestiegen. Sie machen auf den Straßen aber oft total frustrierende Erfahrungen.”
Andreas Schön, ADFC München
Auch die Grünen im Stadtrat reagieren erbost auf die schlechte Bewertung – und wollen schnellstmöglich was ändern!
„Wir hängen uns rein, damit München nicht noch einmal eine 4 kassieren muss! Die Verkehrswende braucht nicht nur den ÖPNV als starkes Rückgrat, sondern auch eine massive und rasche Verbesserung der Radinfrastruktur. Der Radentscheid, der mit einem Rückenwind von mehr als 160.000 Unterschriften vom Stadtrat beschlossen wurde, muss umgesetzt werden – und zwar zügig und umfassend. „
Stadträtin Gudrun Lux (Die Grünen – rosa liste)
Am Mittwoch sollen im Stadtrat die sogenannten Pop-Up-Radwege beschlossen werden. Und zwar nicht nur wie im letzten Jahr als farbig markierte vorübergehende Radspuren sondern als dauerhafte Radstreifen.