Der Olympiaturm, das Windrad gegenüber der Arena oder das Münchner Rathaus werden am Mittwoch rot, gelb, grün und lila erstrahlen. Als bunter Protest gegen die homophobe Politik Ungarns will die Stadt damit am Tag des Spiels von Deutschland gegen Ungarn ein deutliches Zeichen setzen.
Konkret geht es dabei um ein Gesetz, das die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität in Ungarn einschränkt und in der vergangenen Woche vom ungarischen Parlament gebilligt wurde.
Ursprünglich wollte die Stadt dazu die EM-Arena selbst bunt beleuchten, dafür hatten sich unter anderem auch Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter eingesetzt.
Die UEFA hatte diese Forderung abgelehnt, mit der Begründung zur politischen und religiösen Neutralität. Danach hatte sich eine bunte Welle der Empörung gelöst, verschiedene Verbände in München und auch Dieter Reiter selbst hatten bekanntgegeben, anstelle der Arena andere Gebäude in ganz München bunt anzustrahlen oder mit Regenbogen-Fahnen zu schmücken. Neben dem Rathaus und dem Olympiaturm hat auch das Bellevue di Monaco im Glockenbachviertel angekündigt, den Dachsportplatz bunt anstrahlen zu lassen, die MVG lässt Busse mit Regenbogenflaggen durch die Stadt rollen und auch die Pasing Arcaden zeigen bunte Flaggen. Auch der Träger Münchenstift will alle seine Häuser mit Regenbogenfahnen schmücken.
Die umstrittene Entscheidung der UEFA hat nicht nur in München, sondern deutschlandweit für Aufregung gesorgt. Aus Solidarität mit den Menschen in Ungarn beleuchten deswegen viele andere Städte ihre Fußballstadien, unter anderem Augsburg. In Berlin soll das Brandenburger Tor in Regenbogenfarben strahlen.