29.01.2019

Programm der Münchner Volkshochschule Frühjahr/Sommer 2019

„Hinter dem Sammelbegriff ‚Kurs‘ an der Münchner Volkshochschule verbergen sich die unterschiedlichsten Veranstaltungen und Formate“, sagt Dr. Susanne May. „Ob Vortrag, Führung, oder Kochkurs, vom wöchentlichen Seminar zur Intensivkurs-Woche, vom Early-Bird-Bewegungsprogramm zur Städtereise – nicht nur inhaltlich, sondern auch mit Blick auf Lernformen und Zeitaufwand ist für jeden etwas dabei.“ Darüber hinaus beginnen das ganze Semester über Kurse und auch die Anmeldung ist jederzeit möglich.

Ein Teil der weit über 9.000 Veranstaltungen befasst sich mit aktuellen Themenschwerpunkten: So ist hundert Jahre nach Gründung des Bauhauses in Weimar die Suche nach einer sozial und ökologisch ausbalancierten  Stadtplanung so brisant wie nie. Aber auch der Druck auf alte Naturräume nimmt zu. Seit 150 Jahren kämpft der Deutsche Alpenverein dafür, das Gebirge in der Mitte Europas nicht nur zu erschließen, sondern auch zu erhalten.

Das ist der Gipfel: Die Berge und wir

Die Alpen waren einst eine natürliche Grenze in der Mitte Europas, die Länder und Reiche weitgehend von einander trennte. Heute sehen wir die Alpen als einen Naturraum und einen Schatz, der sieben Länder Europas verbindet. Der Deutsche Alpenverein hat sich zum Ziel gesetzt, die Alpen für jedermann zu erschließen und gleichzeitig ihre einzigartigen Ökosysteme zu schützen – und das seit seiner Gründung vor 150 Jahren. Anlässlich dieses Jubiläums hat die MVHS ein Programm unter dem Titel „Alpenglühen – Die Berge und wir“zusammengestellt. Geologische und botanische Exkursionen, literarische Erkundungen oder Entdeckender alpinen Küche: die Alpen, die sich in München manchmal wie eine Fata Morgana zeigen, versprechen zum Teil überwältigende Erfahrungen und Genüsse.

Die gut 60 Veranstaltungen im Programm „Alpenglühen – Die Berge und wir“ erscheinen gesammelt in einer eigenen Broschüre sowie unter mvhs.de/alpen.

Die Stadt als Utopie und als reale Zukunft

Eine Kunst- und Architekturschule, die 1919 in Weimar gegründet wurde, hat unsere Städte auf der ganzen Welt geprägt. Anlässlich des 100. Geburtstages beleuchtet die Münchner Volkshochschule die Bedeutung des Bauhauses aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Von den Zeitgenossen wurden die Bauhaus-Künstler noch verspottet, von den Nationalsozialisten schließlich ins Exil getrieben. Ironischerweise haben damit ihre Gegner dazu beigetragen, dass die Ideen von Walter Gropius, Mies van der Rohe und ihren Kolleginnen, Kollegen und Schülern weltweit zum Inbegriff moderner Architektur wurden. Der Fotograf Jean Molitor hat weltweit Beispiele von Bauhaus-Architektur aufgespürt und in beeindruckenden Schwarz-Weiß-Bildern dokumentiert. Ob Tel Aviv, Casablanca oder München – wie weit das Bauhaus bis heute ausstrahlt, zeigt eine Ausstellung mit Jean Molitors Bildern vom 20. März bis 2. Juni in der Aspekte Galerie im Gasteig.

Alle Vorträge, Führungen, Filmvorführungen und Seminare aus der Reihe „sein und design – 100 Jahre Bauhaus“ finden sich in einem eigenen Flyer sowie online unter mvhs.de/bauhaus100.

München rückt zusammen

Heute fragen wir uns, welche Ideen und Impulse des Bauhauses dazu beitragen können, die drängenden Wohnungsfragen unserer Stadt München zu lösen. Die aktuellen Themen der Stadtentwicklung bilden einen weiteren Fokus im Programm der Offenen Akademie. Die MVHS stellt unter der Überschrift „München rückt zusammen – Wohnen und Verkehr für eine wachsende Stadt“ innovative Wohnmodelle vor, diskutiert Fragen der Bodenpolitik als Dreh- und Angelpunkt einer sozial ausgewogenen Stadtentwicklung und sucht nach alternativen Wegen aus dem Verkehrskollaps.

Die Digitalisierung und Vernetzung schafft viele neue Zugänge zu Wissen und ergänzt gewohnte Wege des Lernens. Aber: „Nach unserer Erfahrung mindert das nicht das Bedürfnis der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Präsenzangeboten“, sagt Prof. Dr. Klaus Meisel. „Soziale Kontakte sowie eine Kursleitung, die unmittelbares Feedback gibt – vor Ort im eigenen Viertel – das ist, wofür die Münchner Volkshochschule geschätzt wird.“ Im Sommer eröffnet die MVHS ihr neues Stadtteilzentrum in Allach-Untermenzing – das siebte neue Unterrichtszentrum innerhalb von vier Jahren. Direkt am Bahnhof Allach in einem großen Einkaufszentrum bietet das neue Haus den Münchnerinnen und Münchnern im Westen der Stadt Bildung vor Ort und auf kurzen Wegen. Neben einem Gesundheitsbildungs- und Vortragsraum wartet der neue Standort auf rund 700 Quadratmetern mit multifunktionalen, modern ausgestatteten Unterrichtsräumen auf.

Weitere Unterrichtszentren in den Stadtteilen, wie in Riem, Freiham und Obersendling/Solln sind mit Unterstützung des Münchner Stadtrates in Planung.

„Die Münchner Stadtgesellschaft ist sehr lernbegierig und aufgeschlossen“, nimmt Dr. Susanne May wahr. Das zeige sich in wachsenden Belegungen, der außergewöhnlich guten Programmauslastung von 80 Prozent und der geringen Kursabsage „Die Münchner Volkshochschule reagiert schnell auf sich verändernde Nachfragen  und Bedarfe.“

Prof. Dr. Klaus Meisel ist sicher: „Wer die MVHS besucht, macht eine gute Erfahrung und kommt gern wieder – neben dem Wachstum der Stadt München ist auch das ein Grund für die steigende Nachfrage nach unseren Angeboten.“

Sprachen verbinden

Nach wie vor ist es der Sprachunterricht, den viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer spontan zuerst mit der Münchner Volkshochschule verbinden. Und nicht von ungefähr: Rund 34.000-mal werden die Kurse in 56 verschiedenen Fremdsprachen jedes Jahr gebucht. 2019 sind Anfängerkurse in Burmesisch, Georgisch, Jiddisch und Mongolisch im Programm. Russisch bietet die MVHS neu in der Lernsprache Englisch an.

Zudem ist die MVHS die größte und erste Anlaufstelle für Deutschunterricht in München. Mit jährlich 38.000 Belegungen inklusive Prüfungen im Bereich Deutsch leistet sie einen unverzichtbaren Beitrag zur Integration. Qualifizierungsprojekte unterstützen Migrantinnen und Migranten bei der Arbeitssuche, der beruflichen Integration und beim Nachholen von Schulabschlüssen. Seit September 2018 gehört ein Vorbereitungskurs auf die Ausbildung zu Pflegefachhelfer(inne)n und Pflegfachfrauen/Pflegefachmännern zum Angebot, der Migrantinnen und Migranten sprachlich und fachlich gezielt auf die Berufsausbildung vorbereitet.

Kochen und Essen verbindet auch in der Volkshochschule

Soweit man die Menschheitsgeschichte zurückverfolgen kann, hatte das gemeinschaftliche Zubereiten und Teilen von Essen immer eine besondere Bedeutung für das Zusammenleben und das gegenseitige Verstehen. Für Lernende, die sich in Länderküchen aus der ganzen Welt ausprobieren möchten, bietet das Fachgebiet „Kochkultur und Ernährungswissen“ zahlreiche Möglichkeiten. Erstmals dabei ist die Kursreihe „Kochen unter freiem Himmel“, die internationale Outdoor-Küchen im Garten des Ökologischen Bildungszentrums (ÖBZ) vorstellt. Für absolute Einsteiger in die Kunst des Kochens bietet die „Genussakademie“ einen viertägigen Intensivkurs an, der die Basics des Kochens kompakt vermittelt.

Countdown to the Moon

Nach der spektakulären totalen Mondfinsternis im Juli 2018 ergibt sich ein weiterer Anlass, sich mit dem Erdtrabanten zu beschäftigen: Am 21. Juli vor genau 50 Jahren betraten die ersten Menschen den Mond. Eine eigene Veranstaltungsreihe in der Offenen Akademie wird den Mond naturwissenschaftlich wie kulturgeschichtlich erkunden. Den Startschuss bildet ein Vortrag von Prof. Dr. Harald Lesch und Dr. Cecilia Scorza am 2. Mai.

Die MVHS-Anmeldung läuft

In allen Anmeldestellen und in vielen Buchhandlungen liegt das neue, 890 Seiten starke Gesamtprogramm der Münchner Volkshochschule ab dem 1. Februar kostenlos aus und präsentiert sich online unter mvhs.de. Die Münchnerinnen und Münchner können sich ab diesem Zeitpunkt anmelden – online, persönlich, telefonisch oder schriftlich. Die mehr als 9.000 Kurse und Veranstaltungen beginnen ab März.


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