Vom 2. bis 7. August ist die weltweit gefeierte Inszenierung von Porgy and Bess mit nahezu 50 stimmgewaltigen Darstellern und klangstarkem großen Orchester im Deutschen Theater zu erleben.
Als eine der ersten Opernkompositionen in den USA war sie 1935 ein Meilenstein auf dem Weg zu einem eigenen amerikanischen Musiktheater. Wie niemand zuvor kombinierte Gershwin für sein ambitioniertes Projekt große spätromantische Opernklänge mit dem flirrenden New Yorker Blues- und Swing-Sound der 30er Jahre: Wohl keine andere Oper hat mit Klassikern wie „Summertime”, „It Ain´t Necessarily So” oder „I Got Plenty O´ Nuttin’“ so viele Jazz-Standards hervorgebracht wie Porgy And Bess.
Porgy And Bess ist eine durch und durch amerikanische Geschichte, eine Geschichte aus dem Volk, die tief in die Südstaaten-Stadt Charleston und den afroamerikanischen Mikrokosmos der Catfish Row führt. Der ärmliche Straßenzug ist die Heimat von markanten Figuren wie dem muskelbepackten Hafenarbeiter Crown, dem zwielichtigen Drogendealer Sportin‘ Life, der atemberaubenden Bess und Porgy, dem gutmütigen Bettler mit verkrüppelten Beinen. In einer gelungenen Balance aus Leichtigkeit und Dramatik erzählt die Oper von dieser eingeschworenen Gemeinschaft, die geprägt ist von Unterdrückung, Aberglaube und Religion und die den Herausforderungen des Lebens mit Menschlichkeit, Lebenslust, Stolz und unerschütterlichem Vertrauen begegnet. Im Mittelpunkt steht die große – aber unmögliche – Liebe zwischen Porgy und Bess: Als die leichtherzige Bess eine Zuflucht sucht, bietet Porgy seine bescheidene Bleibe an. Die beiden werden ein Paar, aber ihr zerbrechliches Glück ist schon bald bedroht.
Mit der wegweisenden Verbindung von Jazzelementen und Oper markiert Porgy And Bess eine neue Ära des amerikanischen Musiktheaters. Unbestritten einer der großen Klassiker des 20. Jahrhunderts, kann man die Oper dennoch nur selten in Europa sehen. Gershwins Erben verfügten, ganz in seinem Sinne, dass die Oper ausschließlich in der von Gershwin vorgesehenen Besetzung gespielt werden darf. Die internationalen Gastspiele des New York Harlem Theatre bringen das epochale Werk seit vielen Jahren in der fesselnden Inszenierung von Baayork Lee auch nach Europa. Bühnenbild, Kostüme und Ausstattung sorgen für eine Atmosphäre voller Esprit und Farbe, die den Zuschauer direkt hinein in das Lebensgefühl der zwanziger und dreißiger Jahre versetzt. Auch die über 100 Mitwirkenden erweisen sich bis in die kleinsten Rolle sowohl stimmlich als auch darstellerisch als Gershwin-Experten. Mit leidenschaftlichem Spiel, eindrucksvoller Vitalität und packender Dramatik entfachen sie das emotionale Feuer und die unwiderstehliche Sogkraft dieser einzigartigen Oper.
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