Bild: Monika Skolimowska
02.07.2020

Polizei München nimmt falsche Polizisten fest

Immer wieder geben sich Betrüger als Polizeibeamte aus und bringen  so überwiegend ältere Menschen um ihr Erspartes  – vor allem in der letzten Zeit kam es immer wieder zu sogenannten „Callcenter-Betrügereien“. Jetzt hat die Polizei München einen großen Erfolg bekannt gegeben:

Acht Menschen sind heute früh in Südbayern festgenommen worden. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um sechs Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 41 und 55 Jahren mit deutschen, türkischen und ungarischen Staatsangehörigkeiten.

Sie sollen bei den Opfern Geld und Wertsachen abgeholt und in die Türkei gebracht haben. Außerdem sollen einige von ihnen auch als sogenannte Logistiker dafür verantwortlich gewesen sein,  die nötigen Strukturen und Unterbringungsmöglichkeiten für die Abholer zu organisieren.

Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins:

„Ich kann diesen Tätergruppen versichern: Mitarbeiterakquise im Sinne von Logistik und Abholern wird auf jeden Fall durch die Arbeit der deutschen Polizei für Sie ein Stück schwerer, weil wir sind an der Sache dran und wir nehmen das Thema extrem ernst.“

Und: Marcus da Gloria Martins hat noch eine große Bitte:

„Sprechen Sie mit Ihren Angehörigen über dieses Phänomen. Es sind natürlich in ersterer Linie ältere Menschen betroffen, aber mitnichten nur Menschen die dement sind oder Sachzusammenhänge nicht mehr verstehen. Sondern tatsächlich aufgrund des sehr überzeugenden Auftretens der Tätergruppierung am Telefon ganz normale, völlig orientierte, im Leben stehende Menschen. Das heißt: Niemand ist gefeit. Diese Haltung ‚Das kann mir nicht passieren!‘ ist der erste Schritt dafür, dass die Täter erfolgreich sind.“

Hier lesen Sie den ganzen Polizeibericht:

Im Rahmen von mehrmonatigen intensiven erfolgreichen kriminalpolizeilichen Ermittlungen gegen den organisierten Callcenterbetrug (sogenanntes Phänomen falsche Polizeibeamte) wurden am Donnerstag, 02.07.2020, gegen 06:00 Uhr, mehrere von der Staatsanwaltschaft München I beantragte Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse durch Einsatzkräfte der Polizeipräsidien München, Oberbayern Nord, Oberbayern Süd an insgesamt acht Objekten im südbayerischen Raum vollstreckt.

Diese konzertierte behördenübergreifende Aktion, die durch die AG-Phänomene des Polizeipräsidiums München koordiniert wurde, stellt einen großen Erfolg für die gesamte bayerische Polizei und die beteiligten Ermittlungsbehörden bei der Bekämpfung des bandenmäßigen internationalen Callcenterbetruges dar. Die Münchner Polizei bekämpft diese Form der organisierten Kriminalität mit Hochdruck und hat deshalb bereits vor Jahren die AG Phänomene eingerichtet, die zum Kriminalfachdezernat 3 (Organisierte Kriminalität) gehört. Bei der Staatsanwaltschaft München I führen spezialisierte Staatsanwälte aus der Abteilung für Organisierte Kriminalität diese schwierigen Verfahren.

Bei den festgenommenen Tatverdächtigen handelt es sich um sechs Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 41 und 55 Jahren mit deutschen, türkischen und ungarischen Staatsangehörigkeiten. Hierbei stehen die Personen in Verdacht die aus den Betrugsstraftaten erlangten Bargeldbeträge bzw. Wertsachen (Goldmünzensammlung) zum einen abgeholt zu haben, disponiert zu haben bzw. als Kurier die Geldbeträge in die Türkei transferiert zu haben. Gleichzeitig sind einzelne Beschuldigte als sogenannte Logistiker dafür verantwortlich, für die Täterorganisation die nötigen Strukturen, Unterbringungsmöglichkeiten organisiert zu haben.

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