14.04.2015

Plastikfreie Zone - geht das?

Zahnbürste, Kaffeemaschine, Kugelschreiber - Plastik ist in unserem Alltag überall. Auch da, wo Sie es vielleicht nicht vermuten. Und auch wenn es in vielen Bereichen nützlich erscheint: Die krankmachende Wirkung vieler Inhaltsstoffe sollten Sie nicht vergessen.

Als Kunststoff (umgangssprachlich Plastik, Plast oder Plaste, selten Technopolymer) bezeichnet man einen organischenpolymerenFestkörper, der synthetisch oder halbsynthetisch aus monomeren organischen Molekülen oder Biopolymeren hergestellt wird. 

Ein herausragendes Merkmal von Kunststoffen ist, dass sich ihre technischen Eigenschaften, wie Formbarkeit, Härte, Elastizität, Bruchfestigkeit, Temperatur- und Wärmeformbeständigkeit und chemische Beständigkeit, durch die Wahl von Ausgangsmaterial, Herstellungsverfahren und Beimischung von Additiven in weiten Grenzen variieren lassen. Kunststoffe werden zu Formteilen, Halbzeugen, Fasern oder Folien weiterverarbeitet. Sie dienen als Verpackungsmaterialien, Textilfasern, Wärmedämmung, Rohre, Bodenbeläge, Bestandteile von Lacken, Klebstoffen und Kosmetika, in der Elektrotechnik als Material für Isolierungen, Leiterplatten, Gehäuse, im Fahrzeugbau als Material für Reifen, Polsterungen, Armaturenbretter, Benzintanks und vieles mehr.

Quelle: wikipedia

Und warum macht das nun krank, wo es doch so nützlich sein kann?

Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland) schreibt dazu in seiner Broschüre "Achtung Plastik!" (pdf-Download):

  • Gefährliche Zusatzstoffe Viele Chemikalien, die zur Herstellung von Kunststoffen eingesetzt werden, sind extrem giftig. Gesundheitsgefährdend an vielen Kunststoffprodukten sind vor allem die Zusatzstoffe. Da die Chemikalien im Plastik nicht fest gebunden sind, können sie mit der Zeit entweichen. Sie gehen in die Umwelt über und werden auch vom menschlichen Körper aufgenommen. Besonders weitreichende Auswirkungen haben dabei hormonell wirksame Substanzen. Dazu gehören vor allem Weichmacher (Phthalate), Bisphenol A (BPA), bromierte Flammschutzmittel und Organozinnverbindungen.
  • Künstliche Hormone Diese unterschiedlichen Substanzen haben eines gemeinsam: Sie sind sogenannte „endokrine Disruptoren“, das bedeutet, sie können ins Hormonsystem eingreifen, das alle Stoffwechselvorgänge des Körpers steuert. Eine Vielzahl von Erkrankungen und Störungen wird mit diesen künstlichen Hormonen in Verbindung gebracht.
  • Kinder in Gefahr Vor allem Babys und Kleinkinder reagieren empfindlich auf hormonell wirksame Chemikalien. Bei Jungen kann die Belastung mit hormonellen Chemikalien zu Missbildungen der Geschlechtsorgane und Unfruchtbarkeit führen, bei Mädchen können verfrühte Pubertät sowie, im späteren Alter, Brustkrebs die Folge sein. Auch Allergien und Asthma – Krankheiten, die in den vergangenen Jahren verstärkt auftreten – können im Zusammenhang mit der Belastung durch hormonelle Stoffe stehen.
  • Problematisch sind vor allem die Kunststoffe Polyvinylchlorid (PVC) und Polycarbonat (PC) Weiches PVC besteht meist zu einem großen Anteil aus schädlichen Weichmachern (Phthalaten) und anderen bedenklichen Zusatzstoffen. Polycarbonate werden mit Hilfe von Bisphenol A hergestellt. Die Chemikalien können sich aus dem Kunststoff lösen, besonders stark bei Erwärmung.

Auf der Seite veganblatt.com erhalten Sie Tipps, wie Sie Plastik vermeiden können - wussten Sie zum Beispiel, dass sich die schädlichen Stoffe sogar in FlipFlops befinden können oder dass Kassenzettel oft gar nicht im Papiermüll entsorgt werden dürfen, da sie mit hauchdünnem Plastik beschichtet sind? Dort werden Sie auch zu einer ständig erneuerten Liste von Kosmetika geführt, die winzig kleine Plastikpartikel enthalten, die in der anfallenden Menge extrem die Weltmeere belasten - hier auch als pdf-Download:

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Unter dem Motto plastikfrei LEBEN hat in München die erste Plastikfreie ZONE (kurz: P-ZONE) eröffnet. Hier findet man alles unter einem Dach: Innovation, Information und Tante Emma Laden.

Die hochwertigen Produkte für Küche, Bad, Büro oder Freizeit machen Lust auf ein Leben ohne Plastik und die unverpackten BIO Köstlichkeiten aus der Region werden auf Wunsch gerne in mitgebrachte Gefäße abgefüllt oder können in verbraucherfreundlichen Mengen erworben werden. Exklusiv erhält man hier auch die Kollektion kochsackerl und feine Brötchen von naturlieferant.

Plastikfrei LEBEN heißt nicht Konsumverzicht, sondern bedeutet eine Veränderung unseres Konsumverhaltens: weg von Quantität – hin zu Qualität.

In der P-ZONE wird man ausführlich zu Fragen rund um das Thema Plastik und -Vermeidung beraten. Reinschauen lohnt sich.

Arabella-Reporterin Stephanie Braß hat sich im Tante Emma -Laden der P-Zone umgesehen:

  Eine weitere Möglichkeit, Plastikmüll zu vermeiden: Reparieren anstatt wegschmeissen! Wenn Sie Anleitung brauchen und das Ganze in gemütlichem Rahmen machen wollen, dann besuchen Sie doch einmal eines der Repair Cafés in München und der Umgebung! Weitere Infos dazu finden Sie hier.
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