13.09.2013, 12:52 Uhr
Ude will am späten Sonntagvormittag seine Stimme abgeben und anschließend mit der Familie im Englischen Garten essen gehen, wie die SPD mitteilte.
Ähnlich ruhig sieht das Programm bei Seehofers aus: Er werde zuerst wählen gehen und dann ordentlich in Ruhe frühstücken, sagte Seehofer am späten Donnerstagabend in München. «Zum ersten Mal seit längerer Zeit.» Anschließend will Seehofer seinen Hobbys nachgehen, um am späteren Nachmittag mit seiner Frau Karin in die Staatskanzlei fahren. Dort will Seehofer in Ruhe die ersten Prognosen und Hochrechnungen abwarten.
Sowohl Ude als auch Seehofer wollen vor die Fernsehkameras treten, wenn das Ergebnis sich klar abzeichnet. Seehofer hatte für Freitag und Samstag bereits keine größeren Wahlkampftermine mehr geplant. Ude dagegen will bis Samstagnachmittag voll im Einsatz sein – in Erding, bei einer Kundgebung in Freising, und zum Abschluss am Samstag in der Münchner Fußgängerzone.
Offizielles Wahlziel der CSU ist die Fortsetzung der Koalition mit der FDP. In den veröffentlichten Umfragen lag die Partei zuletzt bei 47 bis 48 Prozent – was voraussichtlich eine absolute Mehrheit der Sitze im Münchner Maximilianeum bedeuten würde. «Das halte ich von allen Möglichkeiten für die Unwahrscheinlichste» sagte Seehofer dazu. An der CSU-Basis aber ersehnen viele Parteimitglieder eine Rückeroberung der absoluten Mehrheit. Bei der CSU-Schlusskundgebung am Donnerstagabend in München sagten mehrere Besucher, dass sie auf ein Wahlergebnis von 50 Prozent hoffen.
Herausforderer Ude verspürt Aufwind für die SPD, die zuletzt in den Umfragen zwischen 18 und 21 Prozent lag. «Ich habe den Eindruck, die Bevölkerung hat erst jetzt angefangen, sich für die Landtagswahl zu interessieren», so der Münchner Oberbürgermeister.
Die laut Umfragen vom Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde bedrohte FDP hatte für Freitag ihre offizielle Abschlusskundgebung in München geplant. Ungeachtet der niedrigen Umfragewerte zwischen drei und fünf Prozent rechnet FDP-Fraktionschef Thomas Hacker fest mit einem Wiedereinzug in den Landtag: «Acht Prozent sind unser Wahlziel. Ich gehe aber nach den Gesprächen mit den Bürgern in den vergangenen Tagen davon aus, dass das eher die Untergrenze sein wird.»
Bei den Grünen sollte am Freitag der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann als Wahlhelfer zu einem Biergartentermin in München anreisen. Freie Wähler-Chef Hubert Aiwanger hielt seine letzte größere Kundgebung ebenfalls am Donnerstagabend ab und wollte in den letzten beiden Tagen noch an Infoständen um Stimmen werben.
dpa-infocom / uk