Deutschlandweit gilt für das Jahr 2023 ein gesetzlicher Mindestlohn von 12 Euro/Stunde. Wer in München lebt, kommt damit selbst bei einem Vollzeitjob schon an die finanzielle Grenze. Das findet die SPD im Stadtrat und will deshalb einen eigenen Mindestlohn für München – in Höhe von 16 Euro.
Am 19.7. muss der Stadtrat noch sein finales GO geben.
Ganz so einfach ist das aber nicht, denn die Stadt kann die Arbeitgeber nicht zu einem höheren Lohn zwingen. Deshalb geht sie selbst mit gutem Beispiel voran: ab kommenden Mittwoch gilt der neue „München-Mindestlohn“ für alle 28 Tausend städtischen Mitarbeiter. Oberbürgermeister Dieter Reiter hofft, dass sich Unternehmen freiwillig anschließen.
Lob kommt von der Gewerkschaft ver.di. Für eine gerechte Lohnfindung müssten auch die Lebenshaltungskosten berücksichtigt werden, heißt es in einem Statement.
„Ein Münchner Mindestlohn ist keine Luxusforderung, sondern eine Notmaßnahme um Armut trotz Arbeit zu verhindern. Wir werden jetzt sehen, welche Arbeitgeber, bzw. Unternehmensverbände die 16 € Münchner Mindestlohn ablehnen. Die müssen sich dann vorwerfen lassen, dass sie unsoziale Unternehmer sind.“
- Heinrich Birner, Geschäftsführer ver.di München
Kritik kommt dagegen vom Hotel- und Gaststättenverband Dehoga. Der bezeichnet die Pläne als „Unmöglich“.