Bild: Daniel Karmann/Archivbild
26.06.2019

Diskussion im Stadtrat: Oben ohne an der Isar?

Münchner Medien hatten berichtet, dass Mitarbeiter eines von der Stadt beauftragten Sicherheitsdienstes Frauen, die sich oben ohne sonnten, aufgefordert hatten, ein Bikinioberteil anzuziehen. Die Fraktionen der CSU und der Grünen/Rosa Liste fordern Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) auf, die Sache zu klären.

Die CSU spricht sich klar gegen ein Oben-Ohne-Verbot aus und fordert in einem Dringlichkeitsantrag die Änderung der städtischen Badekleidungsverordnung. Die solle so umformuliert werden, «dass Badebekleidung im Sinne dieser Satzung die «primären Geschlechtsorgane vollständig bedecken muss».» «Auf gut deutsch heißt das, dass es reicht, wenn man eine Badehose anhat», sagte der Sprecher der CSU-Fraktion, Markus Mochti, am Mittwoch. Bislang ist in der Verordnung nicht definiert, was Badebekleidung bedeutet.

„Leben und leben lassen“

«Im Sinne des «Leben und leben lassen» und einer Klarheit im Vollzug der Verordnung soll diese entsprechend geändert werden», heißt es in dem Dringlichkeitsantrag der CSU, den der Stadtrat am Mittwochabend verhandeln wollte. Die Dringlichkeitsanträge standen ganz am Schluss der Liste – hinter 40 anderen Tagesordnungspunkten.

In weiteren Dringlichkeitsanträgen forderten die Fraktionen der Grünen/Rosa Liste und der CSU außerdem Auskunft über das Verhalten des privaten Sicherheitsdienstes an der Isar. «Sind die von der Stadt beauftragten Sicherheitsdienste angewiesen, die Einhaltung des Nacktbadeverbots zu kontrollieren und umzusetzen?», wollen die Grünen wissen. «Inwieweit unterscheidet die Kommunale Badebekleidungsverordnung zwischen den Geschlechtern?» Und: «Falls sie zwischen den Geschlechtern unterscheidet, worauf begründet sich diese Unterscheidung?»


dpa-infocom

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