Reiter verdonnerte seinen Stellvertreter, Wiesn-Chef Josef Schmid (CSU), am Mittwoch dazu, den Konflikt mit den Wiesn-Wirten möglichst schnell zu lösen. Schmid solle unverzüglich alle Beteiligten zu einem sachlichen Gespräch an den Tisch zu holen, sagte Reiter laut Mitteilung des Rathauses. Die über die Medien geführte Auseinandersetzung sei unwürdig und schade dem Ansehen der Stadt. «Ich erwarte von Herrn Schmid dazu einen zeitnahen Lösungsvorschlag.»
Schmid will den bisher jährlich steigenden Preis für die Maß auf dem Oktoberfest drei Jahre lang bei 10,70 Euro deckeln – dem Höchstpreis 2016. Die Wirte haben gegen das Vorhaben massiv protestiert und werfen Schmid Populismus vor. Wirtesprecher Toni Roiderer warnte vor einem «Machtdiktat». Die Gefahr bestehe, dass womöglich Familien noch tiefer in die Tasche greifen müssten, weil die Wirte ihre Preise für Hendl, Würste und Brezen erhöhen müssten, um kostendeckend wirtschaften zu können.
Die Bierpreisbremse gehört zu einem größeren Maßnahmenpaket, das Schmid vorlegte. Dazu zählt auch eine Umsatzpacht für die Wirte, mit der zusätzliche Ausgaben der Stadt in Millionenhöhe unter anderem für mehr Sicherheitspersonal wegen Terrorgefahr finanziert werden sollen. Schmid möchte von den Wirten anstatt bisher rund 3,5 Millionen künftig etwa 8,5 Millionen Euro kassieren. Seine Befürchtung ist, dass die Wirte die Mehrkosten auf das Bier umlegen und damit für einen drastischen Anstieg des Bierpreises sorgen könnten.