28.04.2015

OB Reiter: Gedenktafeln statt "Stolpersteine" in München

Als Alternative schlagen SPD-Fraktion und CSU-Fraktion in einem gemeinsamen Antrag nun vor, Erinnerungstafeln auf Blickhöhe an Hauswänden oder an Stelen vor den Häusern der NS-Opfer anzubringen. Dies solle nur auf Wunsch von Angehörigen geschehen.

Zudem sprechen sich die beiden regierenden Fraktionen für ein Denkmal mit den Namen aller Münchner Opfer aus. Es solle vor dem neuen NS-Dokumentationszentrum auf oder bei den Ehrentempeln stehen, heißt es in einem zweiten Antrag. Dort hatte Hitler die Sarkophage der Toten seines Putschversuchs vom 9. November 1923 unterbringen lassen, um sie alljährlich in Aufzügen als Märtyrer zu feiern.

Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte, damit sei ein breiter Konsens gelungen. «Der Vorschlag respektiert die berechtigten Bedenken gegen ein Erinnern am Boden, gleichzeitig erfüllt er den nachvollziehbaren Wunsch eines individuellen, Wohnort-bezogenen Gedenkens auf Augenhöhe.» In Deutschland und anderen Ländern gibt es zehntausende Stolpersteine. Sie sind in den Boden eingelassen und haben eine beschriftete Messingplatte.

dpa-infocom

Zur Übersicht

Auch interessant