Die letzten Tage waren nicht ohne… Freitag – in Augsburg prügelt ein Jugendlicher einen Feuerwehrmann tot. Montag – in München sticht ein Mann am Hauptbahnhof einen Polizisten nieder. Das bayerische Kabinett diskutiert in der Staatskanzlei im Lehel heute die richtige Reaktion
Ein Thema ist eine stärkere Polizeipräsenz in den Innenstädten. Da werden man drüber reden, was man tun könne, um an der ein oder anderen Stelle zu verstärken, soweit Ministerpräsident Söder gestern. Innenminister Herrmann (CSU) bringt da zum Beispiel eine stärkere Präsenz auf den Christkindlmärkten ins Spiel.
Die Frage ist aber natürlich auch, ob mehr Polizei solche Fälle denn verhindern kann. Der Angriff in München am Hauptbahnhof gestern Morgen zum Beispiel kam laut Polizei völlig unerwartet.
Der Vorfall am Hauptbahnhof stellt sich laut Polizei aktuell folgendermaßen dar: Zwei Polizisten haben im Sperrgeschoss gegen 06:30 Uhr einen Mann kontrolliert. Und während dieser Kontrolle hat der Täter völlig unerwartet einen der Beamten von hinten angegriffen und sofort zugestochen. Der 30-jährige Beamte wurde im Bereich Hals/Nacken schwer verletzt. Der andere Polizist und Passanten haben den Angreifer dann überwältigt und festgehalten.
Das Motiv für diesen Angriff ist noch nicht ganz geklärt. Es gibt bei dem 23-jährigen Münchner aber keine Hinweise auf ein ideologisches Motiv.
„Die Ursache ist wohl eher im persönlichen Bereich des Mann es zu suchen“
Marcus da Gloria Martins, Pressesprecher Polizei München
Der schwer verletzte Beamte wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht und notoperiert.
„Es war ein wuchtiger Stich, sodass die Klinge im Rücken abgebrochen ist“
Marcus da Gloria Martins
Dabei gibt es aber auch vorsichtige gute Nachrichten: Trotz der schwere der Verletzungen ist der Beamte nicht in Lebensgefahr.
Nach der tödlichen Attacke in Augsburg am Freitag hat ein Richter mittlerweile Haftbefehle gegen insgesamt sieben Verdächtige erlassen. Mehrere der Jugendlichen sind laut Oberstaatsanwalt Rolf Werlitz polizeibekannt. Gegen den Hauptverdächtigen, ein 17-jähriger gebürtiger Augsburger mit mehreren Staatsangehörigkeiten, laufen Ermittlungen wegen wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung. Den anderen sechs wird demnach Beihilfe und gemeinschaftliche Körperverletzung vorgeworfen.
Die Gruppe war Freitagabend mit zwei Ehepaaren aneinander geraten, die in Augsburg gerade auf dem Heimweg von einem Christkindlmarkt waren. Und in diesem Streit hat dann der Hauptverdächtige plötzlich zugeschlagen. Das Opfer, ein 49-jähriger Augsburger Berufsfeuerwehrmann, hat das nicht überlebt.
„Der Schlag war unvermittelt von der Seite mit Wucht geführt – und hat deshalb so zum Tode geführt“
Gerhard Zintl, Leiter der Augsburger Kriminalpolizei