07.02.2014

Noch keine Woche alt: Das Orang-Utan-Baby in Hellabrunn

07.02.2014, 11:23 Uhr

Verschwörerisch stecken drei weibliche Mitglieder der Hellabrunner Orang-Utan-Bande ihre Köpfe zusammen: Mutter Matra, ihre vierjährige Tochter Jolie und deren Halbschwester und beste Freundin Isalie (5 Jahre). Doch da versteckt sich doch noch etwas! Ein kleines, etwa zwei Kilo leichtes, rotblondes Fellknäuel klammert sich an den Bauch von Mama Matra. Im Münchner Tierpark Hellabrunn kam ein Orang-Utan-Baby auf die Welt!

Das Menschenaffenbaby wurde in der Nacht vom 30. auf den 31. Januar geboren und am Morgen von den Tierpflegern im Hellabrunner Orang-Utan-Paradies entdeckt. Kuratorin Beatrix Köhler erzählt: „Der dicke Bauch von Matra war uns schon aufgefallen. Hätte sie kein Baby bekommen, wäre es jetzt wohl an der Zeit gewesen, eine Diät zu beginnen. Wir sind natürlich überglücklich, dass das Kleine gesund und munter ist, und sich die gesamte Gruppe mit der neuen Situation bereits angefreundet hat.“

Zoodirektor Dr. Andreas Knieriem freut sich ebenfalls: „Matra ist eine erfahrene Mutter, die sich rührend um ihr Kleines kümmert. Es ist bereits ihr fünftes Baby. Die ersten Lebenswochen sind wegen einer Infektionsgefahr noch kritisch, doch wir sind optimistisch, dass sich alles gut weiterentwickelt.“ Orang-Utans werden nur alle vier bis acht Jahre trächtig. Dies ist das längste Geburtsintervall aller Menschenaffen.

Seit Freitag vergangener Woche trägt Matra (38 Jahre) das Nesthäkchen mit sich herum, immer eng am Bauch. So konnte auch das Geschlecht noch nicht festgestellt werden. Jolie und Isalie, die neugierigen Mädchen der Orang-Utan-Truppe weichen meist nicht von ihrer Seite. In günstigen Momenten stibitzen sie sich auch ein Schlückchen Muttermilch. Diese wird natürlich eigentlich für das Neugeborene produziert, eine besondere Delikatesse ist sie aber auch noch für ältere Affenmädchen. Vater des einwöchigen Babys ist der Chef der Hellabrunner Orang-Utan-Gruppe, Bruno, der am 18. Februar 45 Jahre alt wird.

Sumatra-Orang-Utans leben in freier Wildbahn nur auf der indonesischen Insel Sumatra und zählen zu den am stärksten gefährdeten Affenarten auf der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation IUCN. Sie sind Meister im Klettern und verbringen sogar ihre Nächte hoch in den Bäumen, wo sie sich Nester bauen. In den Bäumen bewegen sie sich dank ihrer sehr langen Arme, die eine Spannweite von etwa 2,20 Meter erreichen können, traumwandlerisch sicher.

ms, Bilder: Tierpark Hellabrunn

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