Königlicher Besuch in Bayern: München rollt den roten Teppich aus für den niederländischen König Willem-Alexander und Königin Màxima.
Fotos: Michaela Fischer
Um 14 Uhr sollten die Hoheiten eigentlich am Viktualienmarkt eintreffen, das Ganze verzögert sich jedoch um ca. eine Stunde. Alle warten gespannt:
Arabella-Reporterin Michaela Fischer ist vor Ort.
Der niederländische König Willem-Alexander hat sich in der Flüchtlingskrise für eine engere Zusammenarbeit auf europäischer Ebene ausgesprochen. «Wir wissen, dass Ihr Freistaat Großes leistet, wenn es um die Aufnahme von Flüchtlingen geht. Wir wissen, wie viel den Bürgern Bayerns abverlangt wird», sagte er am Mittwoch bei einem Staatsbesuch in Bayern in der Münchner Residenz. «Darum ist gut, dass wir enger zusammenstehen.»
Der König versuchte sich an einem bayerischen Sprichwort, das soviel bedeutet wie «nicht geschimpft ist genug gelobt» und fand dennoch so viele warme Worte für Bayern, dass Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) nach der Rede des Königs noch einmal an das Mikrofon trat, um zu verkünden, so nett habe lange niemand mehr über den Freistaat gesprochen. Die Rede werde umgehend gebunden und im Landtag ausgelegt. https://youtu.be/JQ6ET5aRUVk Video der Kollegen von merkur.de«Die Niederlande sind ein Pionier in der nachhaltigen Mobilität», sagte BMW-Chef Harald Krüger bei der Begrüßung im Hauptsitz des internationalen Konzerns. Die Zusammenarbeit mit den Niederlanden im Bereich der Elektromobilität wolle BMW in Zukunft noch verstärken. Auch die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner betonte am Rande des Empfangs die Bedeutung einer erfolgreichen Kooperation mit den Niederlanden, um die Elektromobilität weiter auszubauen.
In den Ausstellungsräumen präsentierte Krüger dem Königspaar neben einem Mini-Cabrio in der niederländischen Nationalfarbe orange ein «Concept Vehicle» - ein hoch entwickeltes Auto, das autonom fahren kann und nur durch ein Display bedient wird. Willem-Alexander und Máxima ließen es sich nicht nehmen, selbst hinter dem Steuer Platz zu nehmen. Den schwierigen Ein- und Ausstieg in das Auto meisterte die Königin in ihrem pinkfarbenen Kostüm elegant.König Willem-Alexander und Königin Máxima besuchten am Morgen im Rahmen ihres Arbeitsbesuches in Bayern die Alte Pinakothek.
Im Mittelpunkt standen die Wiedereröffnung des Holländer-Saals und die Unterzeichnung eines Kooperationsabkommens zwischen den Staatsgemäldesammlungen und dem Centraal Museum in Utrecht zur Intensivierung der kulturellen Beziehungen zwischen Bayern und den Niederlanden.
Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle und Dr. Bernhard Maaz, Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, begrüßten heute Morgen König Willem-Alexander und Königin Máxima im Foyer der Alten Pinakothek. Danach führte der Generaldirektor das Königspaar zu ausgewählten Werken der Sammlung, darunter Dürers „Selbstbildnis“, Leonardo da Vincis „Madonna mit der Nelke“ und Rubens‘ „Jüngstes Gericht“.
Mit Durchschreiten eines eigens gefertigten großen Bilderrahmens im Holländer-Saal eröffnete das Königspaar die Sammlungspräsentation mit rund 130 Gemälden niederländischer Malerei des 17. Jahrhunderts, die sich Dank der soeben abgeschlossenen Sanierung in neuem Licht zeigt. Geführt wurden sie durch den zuständigen Sammlungsreferenten Dr. Bernd Ebert, der den Gästen einige Hauptwerke, unter anderem von Rembrandt van Rijn, Frans Hals und Gerard van Honthorst vorstellte.
In Vorbereitung der für 2018/19 in Utrecht und München geplanten Ausstellung „Utrecht, Caravaggio und Europa“ wurde im Beisein des Königspaares und Minister Spaenle sowie der niederländischen Ministerin für Außenhandel und Entwicklungszusammenarbeit, Lilianne Ploumen, ein Kooperationsabkommen vom Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und dem Direktor des Centraal Museums in Utrecht, Edwin Jacobs, unterzeichnet. Die Ausstellung mit zahlreichen internationalen Leihgaben wird rund 60 Meisterwerke des europäischen Caravaggismus präsentieren.
Anschließend besichtigte das Königspaar die 11 neueingerichteten Kabinette mit niederländischer Malerei und zeigte sich in besonderer Weise begeistert vom Jugendlichen Selbstbildnis Rembrandts aus dem Jahre 1629.
Am Mittwochmorgen (9.00 Uhr) startet das Königspaar seinen offiziellen Besuch in der bayerischen Landeshauptstadt. Dort erwarten sie nicht nur Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) nebst Gattin Karin zum Empfang und gemeinsamen Essen, sondern auch die alten Meister. Gleich am frühen Morgen wird das Königspaar die Alte Pinakothek besuchen. Dort sind jüngst, nach zweijähriger Sanierungszeit, die Rubens- und Rembrandtsäle im Obergeschoss des Kunstmuseums wiedereröffnet worden.
Und noch weitere Münchner Sehenswürdigkeiten stehen auf dem Programm: die BMW-Welt, das Deutsche Museum und der Viktualienmarkt. Außerdem soll es einen kurzen Spaziergang mit Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) über den Marienplatz geben. Am Donnerstag reist das Königspaar nach Mittelfranken weiter. Es geht nach Erlangen und Nürnberg. Das Königspaar kommt mit einer Gruppe von niederländischen Unternehmern nach Bayern. Es wird von der Ministerin für Außenhandel, Lilianne Ploumen, begleitet.