Die Zeitumstellung ist schon lange kein unumstrittenes Thema mehr. Eine Umfrage zur Abschaffung brachte folgendes Ergebnis: 60% sind für die Abschaffung, 20% haben dazu keine Meinung und nur 15% sind dafür, die Uhr weiterhin umzustellen. Wenn es tatsächlich zur Abschaffung käme, wünschen sich zwei Drittel als geltende Zeit die derzeitige Sommerzeit.
Seit kurzem beschäftigt sich auch das EU-Parlament mit diesem Thema. Die Abgeordneten forderten die EU-Kommission auf, Vor- und Nachteile zu untersuchen und die Zeitumstellung gegebenenfalls abzuschaffen. Der Antrag erhielt in einer Abstimmung eine deutliche Mehrheit. Die Sommerzeit ganz abzuschaffen, fand dagegen noch nicht die erforderliche Zustimmung.
Klar ist: Die Idee, Strom zu sparen – die zur Einführung der Sommerzeit im Jahr 1980 führte – ist nicht aufgegangen. Dadurch, dass es am Abend eine Stunde länger hell ist, sollte Energie gespart werden. Der Stromverbrauch am Abend sinkt durch die Sommerzeit zwar – aber nur in geringem Maße. Dem steht entgegen, dass am Morgen mehr geheizt wird, weil die Menschen früher aufstehen. Der Energiespareffekt ist somit nahezu nicht vorhanden. Die lästigen Folgen sind oft Müdigkeit, schlechtere Konzentrationsfähigkeit und vor allem Schlafprobleme. (Quelle: schlafkampagne.de)
Eine andere Möglichkeit, Strom zu sparen, gibt es ebenfalls dieses Wochenende: Zwischen 20:30 und 21:30 Uhr sollten Sie das Licht ausmachen – für die Earth Hour!
https://www.radioarabella.de/arabella-aktuell/veranstaltungstipps/bayern-knipst-das-licht-aus-earth-hour-24-maerz/
Die Deutsche Bahn stellt um 2 Uhr an Bahnhöfen, Diensträumen, Automaten sowie Informations- und Sicherungssystemen 120.000 Uhren um 2 Uhr um eine Stunde vor. Im Übrigen geht die einheitliche Zeitmessung in Deutschland auf die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) auf die Initiative der Eisenbahnen im Jahr 1893 zurück. Bis dahin stellten Städte die Uhren nach eigenem Ermessen.
Sowohl der Wechsel auf Winter- als auch auf Sommerzeit erfolgt unter laufendem Bahnbetrieb, wobei die Umstellung auf Sommerzeit einfacher ist. Um 1.59 Uhr springen die Uhrzeiger auf 3 Uhr. Das bedeutet: Zügen, die um diese Zeit unterwegs sind, fehlt „rechnerisch“ eine Stunde. S-Bahnen, die dann verkehren würden, fallen für den Fahrgast unbemerkt aus. Sie stehen den Reisenden sofort mit Zeigersprung ab 3 Uhr zur Verfügung. Güter- und nachts verkehrende Fernverkehrszüge haben ohnehin längere Aufenthalte oder Fahrzeiten, die in der Nacht der Zeitumstellung entsprechend gekürzt werden. In den Fällen, wo dies aufgrund des Fahrplans nicht möglich ist, kommen die Züge verspätet ans Ziel.
Auf www.bahn.de und im DB Navigator finden Reisende entsprechende Informationen.
Die 120.000 Uhren bei der DB werden durch den Zeitzeichensender DCF 77 versorgt. Dieser in Mainflingen bei Aschaffenburg stehende Langwellensender ist mit der Atomuhr der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig gekoppelt. Es dauert etwa eine Stunde, um sämtliche DB-Uhren umzustellen.
An mehr als 3.900 vor allem kleineren Bahnhöfen sind 6.600 Dynamische Schriftanzeiger (DSA) installiert, die über Fahrplanabweichungen informieren. Die Zeitumstellung bei den DSA erfolgt wie bei vielen Mobiltelefonen und Computern automatisch.
Alle Änderungen bei den Münchner Verkehrsbetrieben finden Sie auch in den MVG-Streckeninfos!
Mit der Umstellung auf die Sommerzeit steigt nach Verbandsangaben auch die Gefahr von Wildunfällen. «Durch die Zeitumstellung ändert sich unser Lebens-Rhythmus, dadurch ändern sich auch die Hauptverkehrszeiten und das fällt mit den Aktivitäten des Wildes zusammen», sagte Thomas Schreder vom Bayerischen Jagdverband der Deutschen Presse-Agentur. Die Zahl der Wildunfälle nehme jedes Jahr nach der Zeitumstellung und mit Beginn des Frühjahrs deutlich zu. Die Tiere seien dann auch wieder aktiver als im Winter.
Es sei ein Irrglaube, mit Wild müsse nur in der Dämmerung gerechnet werden. «Rehe müssen alle drei Stunden aufstehen und fressen – dementsprechend kann es in Wald- und Forstgebieten Tag und Nacht zu Wildwechsel kommen», betonte Schreder.
Nach Angaben des Deutschen Jagdverbands(DJV) kollidierten im vergangenen Jagdjahr – das ist die Zeit vom 1. April 2016 bis zum 31. März 2017 – rund 229.000 Rehe, Wildschweine und Hirsche mit einem Fahrzeug. Für seltene Arten wie Fischotter, Wildkatze oder Wolf sei der Straßenverkehr sogar eine der häufigsten Todesursachen. In Bayern ist die Zahl der Wildunfälle seit dem Jahr 2006 um 50 Prozent angestiegen.
Die Sommerzeit endet am Sonntag, 28. Oktober 2018.