Mia Bucher / dpa
Auf deutschen Straßen 19.06.2024

Nicht Unfall oder Baustelle: Das ist die häufigste Stau-Ursache

Staus auf Autobahnen und Schnellstraßen sind ein alltägliches Ärgernis für Autofahrer. Interessanterweise müssen nicht immer Unfälle oder Baustellen der Grund für einen Stau sein. Es gibt viele Faktoren, die zu einem Verkehrsstau führen können, selbst wenn keine offensichtlichen Hindernisse vorhanden sind.

Laut der ADAC-Staubilanz summierte sich die Dauer der Verkehrsstörungen im vergangenen Jahr auf Deutschlands Autobahnen auf insgesamt 427.000 Stunden. Der staureichste Tag war laut Auswertung der 29. September 2023 – offensichtlich nutzten viele das verlängerte Wochenende (3. Oktober) für einen Kurzurlaub. Darunter waren auch zahlreiche sogenannte Phantom- oder Überlastungsstaus.

Spurwechsel und Bremsmanöver: Der Hauptgrund für Staus

Die häufigsten Ursachen für diese Stauform sind unnötige Bremsmanöver, zu dichtes Auffahren, schlecht durchgeführte Überholmanöver oder häufige Spurwechsel. Sind die Straßen ohnehin stark ausgelastet, führen solche Aktionen zum Stillstand. Der „Stauverursacher“ selbst bleibt davon jedoch meist verschont.

Wenn ein Auto bei zu geringem Abstand zum Vordermann abbremsen muss, wird eine Kettenreaktion ausgelöst, durch die der Verkehr immer zäher wird und irgendwann gänzlich zum Stillstand kommt – oft erst mehrere Kilometer hinter dem eigentlichen Auslöser.

Auch wenn Unfälle, Baustellen und schlechtes Wetter erheblich zu Staus beitragen können, sind sie im Vergleich zur täglichen und systematischen Verkehrsüberlastung seltener die primäre Ursache für Staus.

Wann darf ich den Warnblinker einschalten?

Kann auch eine zu früh eingeschaltete Warnblinkanlage die Staubildung begünstigen? Laut ADAC verstärkt sich ein Stau nicht durch eine zu früh eingeschaltete Warnblinkanlage.

„Der Warnblinker hat eine Warnfunktion und darf daher auch nicht ohne Weiteres genutzt werden. Aber sieht man zum Beispiel auf der Autobahn ein Stauende vor sich, dann darf (nach § 16 StVO) der Warnblinker eingeschaltet werden. So wird der nachfolgende Verkehr auf die Gefahrensituation durch den stark verlangsamten oder stehenden Verkehr aufmerksam gemacht“, sagt Katharina Luca, Pressesprecherin beim ADAC.

Sobald die nachfolgenden Fahrzeuge das Stauende erkannt haben und sich der Verkehr hinter Ihnen beruhigt hat, können Sie die Warnblinkanlage wieder ausschalten.

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