155 Meter hoch sollen die beiden Türme sein, die unweit der denkmalgeschützten Paketposthalle stehen und Münchens zukünftige Skyline zieren sollen. Der Stadtrat hatte für den Entwurf des renommierten Architektur-Büros Herzog & de Meuron grundsätzlich grünes Licht gegeben. Noch nicht ganz sicher ist allerdings, wie hoch sie wirklich werden.
In der Vergangenheit hatte es einen Bürgerentscheid gegeben, der den Bau von Hochhäusern mit einer Höhe von über 100 Metern untersagt – allerdings ist dieser Beschluss inzwischen nicht mehr rechtlich bindend. Höhere Gebäude sind in München seit dem Bürgerentscheid jedoch nicht mehr gebaut worden. Werden die Türme so hoch, wie im Entwurf festgelegt, wären sie die zweithöchsten Gebäude der Stadt – nach dem Olympiaturm.
Aber nicht bei jedem kommt das Projekt so gut an wie im Münchner Stadtrat: Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege hat zwar an sich nichts gegen den Bau der Türme, allerdings kritisiert es die Höhe. Der Grund: Diese soll eine negative Auswirkung auf das knapp zwei Kilometer entfernt gelegene Schloss Nymphenburg haben.
Konkret geht es dabei um den Blick auf die Schlossanlage. Mit einer Höhe von 155 Metern würden die Zwillingstürme die Bäume ringsum überragen und somit vom Denkmal, dem Nymphenburger Schloss, ablenken und den Ausblick ruinieren. Schließlich gehe es dabei um den „Blick des Königs“, der somit zerstört werden würde, sagen die Denkmalschützer.
Weil die Denkmalschützer bei der Diskussion um die Türme auf die Meinung der Bürger setzen, sollen ab Donnerstag (26. November) die Münchner Bezirksausschüsse mit einbezogen werden.
Außerdem könnte es ein Bürgergutachten geben, in dem die Höhe der Türme diskutiert werden soll. Dabei würden sich 100 zufällig ausgewählte Münchner eine Woche lang intensiv mit den Plänen für die Türme befassen und ein Konzept erarbeiten.