Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Lufthansa-Bodenbeschäftigten zu einem ganztägigen Warnstreik am Mittwoch, dem 7. Februar 2024 ab 4:00 Uhr an den Lufthansa-Standorten München, Frankfurt/Main, Hamburg, Berlin und Düsseldorf aufgerufen.
Doch während des geplanten Warnstreiks will die Lufthansa 10 bis 20 Prozent ihres ursprünglichen Flugplans fliegen.
Hintergrund sind die konzernweit laufenden Tarifverhandlungen für die rund 25.000 Beschäftigten am Boden u.a. bei der Deutschen Lufthansa, Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo, Lufthansa Technik Logistik Services, Lufthansa Engineering and Operational Services und weiteren Konzerngesellschaften. In den bisherigen Verhandlungen wurde ein völlig unzureichendes Angebot vorgelegt.
Das Angebot der Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde am 23. Februar, wurde in den vergangenen Tagen breit in den Betrieben diskutiert und dabei als unzureichend und spalterisch kritisiert. Konkret bemängelt werden die acht Nullmonate ohne Vergütungsentwicklung zu Beginn, die niedrigen Erhöhungsschritte, die 36-monatige Laufzeit sowie gänzlich unbeantwortete Forderungen. So sieht das Angebot im ersten Jahr beispielsweise eine durchschnittliche Erhöhung von weniger als 2 Prozent vor. Darüber hinaus sollen Beschäftigte außerhalb der Lufthansa Technik eine geringere Inflationsausgleichsprämie erhalten. Trotz Aufforderung waren die Arbeitgeber nicht bereit, ihr erstes und einziges Angebot zur Vermeidung von Arbeitskampfmaßnahmen nachzubessern.
„Schon heute haben die Beschäftigten bei der Lufthansa rund 10 Prozent weniger in der Tasche als noch vor drei Jahren. Trotz Rekordgewinnen soll sich diese Situation mit dem Angebot der Arbeitgeber weiter verschlimmern. Darauf und auch auf den Spaltungsversuch geben die Beschäftigten jetzt eine klare Antwort!“, betont ver.di Verhandlungsführer Marvin Reschinsky zum Verhandlungsstand.
ver.di ruft vor diesem Hintergrund nun zu einem ganztägigen Warnstreik auf, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen, in der kommenden Verhandlungsrunde ein deutlich verbessertes Angebot vorzulegen. Die Warnstreiks beginnen am Mittwoch, dem 7. Februar, ab 4:00 Uhr und enden am Donnerstag, dem 8. Februar, um 7:10 Uhr.
Da alle Bodenbeschäftigte von der Wartung bis zur Passagier- und Flugzeugabfertigung zum Warnstreik aufgerufen werden, wird es voraussichtlich zu größeren Flugausfällen und Verzögerungen kommen. Reschinsky bittet die Passagiere um Verständnis. ver.di informiere so frühzeitig über den anstehenden Warnstreik, damit sich die Passagiere darauf einstellen und möglicherweise umorientieren können.
„Dieser Streik wäre unnötig, wenn Lufthansa den Bodenbeschäftigten die gleichen Erhöhungen zugestehen würde wie anderen Beschäftigtengruppen im Konzern. Dazu gab es am Verhandlungstisch jedoch keine Bereitschaft. Wir hoffen deshalb auf das Verständnis der Passagiere, denn auch sie wünschen sich, wie die Beschäftigten, ein Ende des Personalmangels und einen besseren Service. Dafür werden aber attraktivere Arbeitsbedingungen benötigt. Sollte die Lufthansa das nach diesem ersten Warnstreik nicht einsehen, dann sind die Beschäftigten auch zu längeren Streiks bereit“, so der ver.di-Verhandlungsführer.
Neben der ver.di-Forderung nach 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten wird ebenfalls eine konzerneinheitliche Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro gefordert. Darüber hinaus soll die Schichtarbeit aufgewertet werden.
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 12. Februar 2024 in Frankfurt am Main statt.