05.03.2020

Neue Spur beim Münchner Isarmord?

UPDATE 12:00

Experten aus Innsbruck können jetzt mit einer neuen Methode ungefähr sagen, wie der Täter aussieht.

Ein genaues Bild kann diese Analyse natürlich nicht zeichnen – aber: laut dieser neuen  Untersuchung ist der Täter männlich und hat mit hoher Wahrscheinlichkeit braune Augen, hellbraune bis braune Haare und einen mittleren Hauttyp hat.

Und, das ist das wahrscheinlich Interessanteste: Täter und Mutter sollen aus dem europäischen Raum stammen, den Vater konnten die Experten auf Russland, Weißrussland und die Nordukraine eingrenzen. Für Angaben zum Alter hat die DNA-Menge demnach nicht gereicht.

Hier der ausführliche Pressebericht der Münchner Polizei:

Wie bereits mehrfach berichtet, wurde am Dienstag, 28.05.2013, gegen 22:00 Uhr, in der
Erhardtstraße ein 31-jähriger Radfahrer von einem bislang unbekannten Täter durch
Messerstiche getötet.

Die Ermittlungen, die zunächst von einer Sonderkommission und danach bis April 2018 von einer Ermittlungsgruppe geführt wurden, haben nach wie vor nicht zur Ermittlung des Täters geführt.

Obwohl die Tat nun mehrere Jahre zurückliegt, gehen immer wieder Hinweise bei der
Münchner Polizei ein, die vom Kommissariat 11 akribisch überprüft werden.

Es ist nach wie vor nicht auszuschließen, dass der Täter anlasslos ähnliche Taten verüben
könnte. Um diese Gefahr zu vermeiden, wurde mit einer am Tatort gesicherten DNA des
unbekannten Täters eine erweiterte DNA-Untersuchung nach dem Bayerischen
Polizeiaufgabengesetz in Auftrag gegeben.

Die Ergebnisse dieser Untersuchung, die Mitte des Jahres 2019 am Institut für Gerichtliche Medizin in Innsbruck begonnen wurde, liegen nun vor.

Nach dem Gutachten des Instituts stammt die DNA von einer männlichen Person, welche
mit hoher Wahrscheinlichkeit braune Augen hatte und deren natürliche Haarfarbe
hellbraun bis braun ist. Zudem weist der unbekannte Täter mit hoher Wahrscheinlichkeit
einen mittleren Hauttyp auf.

Bei der biogeografischen Herkunftsbestimmung konnte festgestellt werden, dass der unbekannte Täter sowie dessen Mutter aus dem europäischen Raum stammen und beim Vater ein genetisches Dichtheitszentrum im osteuropäischen Raum (Nordukraine, Weißrussland, Russland) liegen soll. Aufgrund einer zu geringen Menge an sichergestellten DNA-Material war eine Altersbestimmung nicht möglich.

Zeugenaufruf:

Wer sachdienliche Angaben zur Tat machen kann, wem nach dem 28.05.2013 eine
Person mit Verletzungen aufgefallen ist, oder wer eine Person kennt, die sich nach diesem
Tag besonders auffällig verhalten hat, wird gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium
München, Kommissariat 11, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in
Verbindung zu setzen. Jedem Hinweis wird gewissenhaft nachgegangen.

Für Hinweise, die zur Klärung der Tat oder zur Ergreifung des Täters führen, ist eine
Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt, deren Zuerkennung unter Ausschluss
des Rechtswegs erfolgt.

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Die Vorankündigung von heute Vormittag

München kann sieben Jahre nach dem brutalen Isarmord an Domenico L. auf neue Erkenntnisse hoffen. Um 11:30 Uhr will die Münchner Mordkommission und das K11 die Ergebnisse der erweiterten DNA-Untersuchungen vorstellen.

Mit dieser neuen Untersuchungsmethode können Experten aus der DNA eines Menschen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch äußere Merkmale herauslesen (zum Beispiel Haut-, Haar-, oder Augenfarbe).

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