26.06.2014, 13:59 Uhr
Nachdem die am 9. Dezember 2013 geborenen Eisbärenbabys die ersten drei Lebensmonate mit Mama Giovanna im Mutter-Kind-Haus der Hellabrunner Polarwelt verbracht haben, genießen sie seit Mitte März ihre täglichen Ausflüge auf die Tundra-Anlage. Doch die 2.800 Quadratmeter große Eisbären-Anlage hat noch viel mehr zu bieten: die Felsenlandschaft mit großem Pool und Unterwassereinsicht!
Kuratorin und Interimschefin Beatrix Köhler erklärt, warum der Zeitpunkt für neue Entdeckungen perfekt ist: „Im Alter von mittlerweile sechseinhalb Monaten und mit einem Gewicht von je etwa 30 Kilogramm sind die Hellabrunner Eisbärenzwillinge groß und erfahren genug, um den Schritt vom Babybecken ins tiefe Wasser zu wagen. In der Felsenlandschaft der Polarwelt warten ganz neue Herausforderungen, Perspektiven und Spielmöglichkeiten auf die zwei „Wasserratten“. Da ist für alle – Besucher und Tiere – beste Unterhaltung angesagt!“
Die Eisbärenbabys Nela und Nobby lieben es, sich in die Fluten zu werfen, im Wasser zu balgen und ihre Schwimmkünste auszutesten. Am 26. Juli geht es für die beiden – gemeinsam mit ihrer Mutter Giovanna (7 Jahre) – das erste Mal auf die für den Nachwuchs noch völlig unbekannte Felsen-Anlage. Hier gibt es zwei neue Bademöglichkeiten, zudem große Felsen, die es zu erklimmen gilt, und die Unterwassereinsicht. Dies eröffnet sowohl für die Eisbärenbabys als auch für die Hellabrunn-Besucher ganz neue Einblicke, denn so nah sind die beiden Eisbärchen den Besuchern vorher noch nicht gekommen. Nur durch eine Glasscheibe getrennt können Nela und Nobby bei der Unterwassereinsicht fast hautnah an die staunenden Besucher herankommen.
Der einst so schüchterne und wasserscheue Nobby ist nun sehr aufgeweckt und stielt seiner Schwester Nela gerne die Show, wenn er sich wagemutig in das konstant etwa 11 Grad Celsius kalte Wasser stürzt. Nela, die immer Quatsch im Kopf hat, fordert ihre Mutter und ihren Bruder gerne zu kleinen Kämpfen heraus und balgt mit den beiden herum. Giovanna genießt es da sichtlich, wenn sich die Kleinen mitunter – ganz ohne Einbeziehung der Mutter – miteinander beschäftigen, sie selbst einmal „kinderfrei“ hat und sich ausruhen kann.
Alle drei Eisbären lieben Melone und verspeisen pro Tag meist drei große Wassermelonen. Darüber hinaus ernähren sich die Kleinen – zusätzlich zur Muttermilch – von Rindfleisch, Fisch wie Sprotten, Heringe und Makrelen sowie Rohkost wie Karotten. Besonders spannend ist es für die beiden, Heringe mit Pfoten, Maul und Krallen zu zerlegen.
Die Felsen-Anlage der Hellabrunner Polarwelt wurde für Nela und Nobby in den vergangenen Wochen „eisbärenbabysicher“ gemacht: Alle Dichtungen wurden erneuert, Fugen neu ausgegossen, Gullys gesichert. Zudem wurden die Felsen nachsaniert, um eine eventuelle
Verletzungsgefahr der Eisbärenzwillinge auszuschließen. Ab sofort können sich Giovanna, Nela und Nobby nach Herzenslust in der Tundra-Anlage oder der Felsenlandschaft austoben, je nachdem, nach was ihnen gerade der Sinn steht: Tiefes Wasser und hohe Felsen – oder Taiga- und Tundralandschaften.
ms, Bilder: Tierpark Hellabrunn