Boris Becker ist aus der Haft entlassen. Die Tennislegende war im Frühjahr wegen Insolvenzstraftaten zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden. Sein Anwalt hat der Nachrichtenagentur dpa verraten: Der 55-Jährige ist „nach Deutschland ausgereist“. Er war rund ein halbes Jahr in britischer Haft.
Unser Mandant Boris Becker wurde aus der Haft in England entlassen und ist heute nach Deutschland ausgereist. Damit hat er seine Strafe verbüßt und ist in Deutschland keinerlei strafrechtlichen Restriktionen unterworfen«,
hieß es in einer Mitteilung Christian-Oliver Mosers.
Den Rest seiner Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren muss er nicht absitzen. Die Nachrichtenagentur dpa berichtet jedoch, dass der 55-Jährige wohl frühestens in seine Wahlheimat Großbritannien zurückkehren darf, wenn seine eigentliche Strafe abgelaufen ist. Boris Becker lebt in Großbritannien, ist aber kein Staatsbürger.
Eigentlich müssen britische Häftlinge mindestens die Hälfte ihrer Gefängnisstrafe absitzen, um auf Bewährung rauszukommen – bei Boris Becker wären das frühestens im Juli 2023 möglich. Eigentlich. Doch der Wimbledon-Sieger ist in ein spezielles Abschiebeprogramm gerutscht.
Ende April wurde Boris Becker wegen Insolvenzverschleppung verurteilt. Er habe Vermögenswerte im Millionenbereich verschwiegen.
2017 galt er offiziell als zahlungsunfähig. Dem Insolvenzverwalter legte er anschließend nicht alle Vermögenswerte offen.