Polizisten patrouillieren. Foto: Sven Hoppe/Archiv
04.01.2016

Nach Terroralarm keine neuen Hinweise auf Anschläge

«Es habe lediglich vage Hinweise auf die Zeit um Dreikönig gegeben. Die Terrorgefahr sei gleichwohl abstrakt vorhanden. «Deshalb sind alle Sicherheitsbehörden hellwach», betonte der Minister.

Das bestätigte auch das Polizeipräsidium in der bayerischen Landeshauptstadt, wo die Beamten in der Silvesternacht wegen einer Anschlagsdrohung den Hauptbahnhof und den Bahnhof im Stadtteil Pasing gesperrt hatten. Vize-Polizeisprecher Thomas Baumann sprach von einer abstrakten Gefahr, wie sie in anderen Großstädten auch bestehe. «Wir werden nicht wieder hochsatteln auf eine konkrete Gefahr, da müssten sich schon neue Erkenntnisse ergeben», sagte er.

In der Stadt seien derzeit aber mehr Streifen unterwegs, rund 100 Kräfte verstärken die Münchner Beamten. «Dennoch kann ich aus reinstem Herzen sagen, müssen sich die Bürger keine Sorgen machen und sollen ihr Leben leben, wie sie es gewohnt sind», erklärte Baumann.

Arbeit bereiten den Beamten allerdings anonyme Anrufer, die nach dem Terroralarm in der Silvesternacht Anschläge androhen. «Die Polizei hat genügend zu tun mit dem alltäglichen Polizeigeschäft, Bombendrohungen durch Trittbrettfahrer brauchen wir wirklich nicht.»

Erst am Sonntagabend hatten die Beamten einen Mann festgenommen, der eine Bombenexplosion an einer U-Bahn-Strecke angekündigt hatte. Der stark sächsisch sprechende Anrufer habe verwirrt gewirkt und sei zunächst unauffindbar gewesen. Am Abend fanden die Polizisten ihn dann in einem Hotel in Unterschleißheim (Landkreis München). Sein Dialekt hatte ihn überführt.

Medien hatten am Sonntag berichtet, die ersten Hinweise auf einen Terroranschlag in München seien vor Weihnachten von einem Iraker gekommen. Er habe den Sicherheitsbehörden als Anschlagziel den Münchner Nahverkehr und als Zeitpunkt die Tage um das Dreikönigsfest genannt sowie sieben arabische «Allerweltsnamen». Nach einem weiteren, konkreteren Hinweis des französischen Geheimdiensts auf mögliche Anschläge an Silvester waren dann in der Nacht zu Neujahr zwei Bahnhöfe gesperrt worden.

dpa-infocom

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