Ein Skandal-Video, das auf Sylt aufgenommen wurde und rassistische Parolen zeigt, hat deutschlandweit Entsetzen ausgelöst. Nun denkt Clemens Baumgärtner, der Chef des Münchner Oktoberfests, darüber nach, das betroffene Lied „L‘ amour toujours“ in den Festzelten zu verbieten.
Lange Zeit galt der Song als unverfänglicher Partyhit, dessen Melodie auch zu später Stunde noch einfach mitzusingen war. Doch nach dem Vorfall auf Sylt hat „L‘ amour toujours“ einen deutlichen Imageschaden erlitten. Das Lied des italienischen DJs Gigi d‘ Agostino wurde mehrfach für rassistische Parolen zweckentfremdet – es wurden Textzeilen wie „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ eingefügt. Einige Gastronomen haben bereits reagiert und den Song aus ihren Playlists gestrichen. Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) kündigt nun eine rigorose Null-Toleranz-Politik an.
Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner kündigte im Gespräch mit Merkur eine Null-Toleranz-Politik an. „Auf der Wiesn hat so etwas natürlich überhaupt nichts zu suchen. Wir werden das Lied verbieten“, so Baumgärtner.
Der Staatsschutz ermittelt gegen fünf Beteiligte, und ein Münchner Unternehmen hat sich bereits von einem Mitarbeiter getrennt, der auf dem Video zu sehen ist.
Baumgärtner plane, die Betriebsvorschriften des Oktoberfests anzupassen, um alles, was gewaltverherrlichend, sexistisch oder rassistisch ist, verbieten zu können. Auf dem gesamten Wiesn-Gelände soll Rassismus keine Plattform geboten werden.