Bild: Peter Kneffel
26.01.2022

Nach Missbrauchsgutachten: Zahl der Kirchenaustritte explodiert

Zahl der Kirchenaustritte hat sich mehr als verdoppelt

Die Zahl der Kirchenaustritte ist in den vergangenen Tagen extrem gestiegen! 850 Münchnerinnen und Münchner haben dafür einen Termin beim Kreisverwaltungsreferat (KVR) gebucht! Das sind doppelt so viele, wie für so einen kurzen Zeitraum üblich, heißt es. Das KVR reagiert auf die aktuell stark erhöhte Nachfrage nach Kirchenaustritten mit erweiterten Öffnungszeiten und setzt zwei zusätzliche Beschäftigte für Kirchenaustritte ein. Im Normalbetrieb verwendet das Standesamt eine Planstelle ausschließlich für Kirchenaustritte.

Trotz erweiterter Öffnungszeiten und Personalumschichtungen wird es laut KVR wegen der sehr hohen Nachfrage voraussichtlich nicht möglich sein, alle Austrittswünsche zeitnah zu bedienen. Es ist aktuell so, dass die täglich neu freigeschalteten Kirchenaustrittstermine in kürzester Zeit gebucht werden – ein Ende dieser Welle ist derzeit nicht abzusehen.

Auch andere Städte in Bayern wie Ingolstadt oder Regensburg vermelden einen Anstieg der Kirchenaustritte. Schon lange hat die Kirche mit einem enormen Mitgliederschwund zu kämpfen. Im vergangen Jahr waren die Kirchenaustritte in München mit über 22.300 im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gestiegen.

Papst Benedikt räumt Falschaussage ein

Indes hat Joseph Ratzinger eingeräumt, anders als behauptet, doch im Jahr 1980 als Erzbischof von München und Freising an einer Sitzung teilgenommen zu haben. Dabei war über einen Priester gesprochen worden, der mehrfach wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern auffällig geworden war. Genau dieser Priester wurde später in Bayern wieder als Seelsorger eingesetzt. Die katholische Reformbewegung „Maria 2.0“ fordert deshalb, Benedikt soll auf seinen Papstnamen und alle Insignien verzichten.

Für seine falsche Entscheidung in einem prominenten Missbrauchsfall hat sich auch Kardinal Friedrich Wetter entschuldigt – der frühere Erzbischof von München und Freising. Der betreffende Pfarrer hätte nicht mehr in der Seelsorge eingesetzt werden dürfen, heißt es in einer Erklärung, die das Erzbistum in Wetters Auftrag veröffentlicht hat.

 

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