Bayerns Verkehrsminister Joachim Herrmann. Foto: Peter Kneffel/Archiv
15.03.2018

Nach dem S-Bahn-Chaos: Herrmann nimmt die Bahn in die Pflicht

Er erwarte, dass die Probleme gelöst würden und die Situation verbessert werde, sagte Herrmann am Donnerstag im Wirtschaftsausschuss im Landtag. Wenn beispielsweise Fahrgäste bei minus zehn Grad in Zügen festsäßen und keine Informationen bekämen, dann sei das «ein völlig indiskutabler Zustand», kritisierte er. Man könne die Fahrgäste auch nicht auf die geplante zweite Stammstrecke vertrösten, man müsse den Betrieb jetzt stabiler machen, mahnte er.

In der Woche vom 26. Februar bis 2. März hatte es auf der Stammstrecke, der zentralen Bahn-Verkehrsachse durch München, teils massive Störungen gegeben. Tausende Fahrgäste saßen bei klirrender Kälte auf Bahnsteigen fest, es kam zu teils massiven Verspätungen.

Bayerns Bahnchef Klaus-Dieter Josel entschuldigte sich in der Ausschusssitzung erneut bei den Fahrgästen und lieferte detaillierte Erklärungen. Grund für die Großstörung am 26. Februar sei ein Kurzschluss gewesen, den ein Lokführer ausgelöst habe. In den Tagen darauf habe es zudem eine Signalstörung, einzelne Weichenstörungen und eine Stellwerksstörung gegeben. Das seien insgesamt keine «Winterprobleme» gewesen, auch nicht bei den Triebfahrzeugen. Die Kälte habe dann allerdings die Entstörungsmaßnahmen behindert. Zudem räumte Josel eine unzureichende Information der Fahrgäste ein.

Als eine grundsätzliche «Schwachstelle» machte Josel das in die Jahre gekommene Stellwerk am Ostbahnhof aus. Die Technik dort komme an ihre Grenzen, hier müsse man über einen frühzeitigeren Ersatz nachdenken.

Rund 840.000 Menschen nutzen die S-Bahn pro Werktag. Das sind mehr als zwei Drittel der Passagiere im gesamten Schienenverkehr Bayerns.

dpa-infocom

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