Seehofer kanzelte Söder in einem Interview mit dem «Donaukurier» (Donnerstag) ab und warf dem potenziellen Nachfolger persönliche Motive für seine Äußerungen zur Flüchtlingspolitik vor. Söder hatte nach den Pariser Terroranschlägen einen Kurswechsel in der Flüchtlingspolitik verlangt – diese Äußerungen aber längst relativiert. «Das war eine Grenzüberschreitung», sagte Seehofer. Die CSU-Spitze will Terrorbekämpfung und Flüchtlingskrise getrennt halten.
Gravierender für Söder ist Seehofers zweiter Vorwurf – der Parteichef hält dem Finanzminister vor, er habe den Terror publizistisch für seine eigene Profilierung ausschlachten wollen: «Nach solchen Anschlägen wie in Paris verbietet es sich, persönliche und parteipolitische Motive in den Vordergrund zu stellen», sagte Seehofer der Zeitung. Teamfähigkeit sei auch in der Politik das Wichtigste. «Meine Toleranz ist groß, aber nicht unendlich. Wenn einer mit der Kanzlerin über die Flüchtlingspolitik spricht, dann ich.»