Es war eine recht spontane Aktion: Als Anfang Januar überall Bilder von Koalas mit Brandverletzungen und mutterlosen Flughunden im Netz kursierten, rief australische Tierschutzorganisation „Animal Rescue Collective Craft Guilt“ dazu auf, zu helfen – mit selbst gestrickten Decken, Beuteln und Co. für Kängurus, Koalas und Flughunde. Die sind für die mutterlosen Tierbabys nämlich enorm wichtig – mit den kuscheligen Sachen wird nämlich der Beutel oder Körper der Mutter imitiert. In Australien haben die Tierschützer keine Zeit, diese Dinge zu nähen, weil sie Notfälle im Akkord behandeln.
Weil es in Deutschland noch keine Gruppe dieser Art gab, gründete Julia gemeinsam mit fünf anderen Tierliebhaberinnen aus ganz Deutschland die Facebook-Gruppe „Deutschland hilft Australiens Wildtieren!“, in der sie Strick- und Nähanleitungen für Kuschelinester und Kängurusäcke posteten.
Innerhalb nur einer Woche hatte die Facebookgruppe über 18.000 Mitglieder aus ganz Deutschland, rund 1000 davon begannen auch gleich, Beutel und Wickeltücher für die australischen Tiere zu stricken, häkeln und nähen.
Um die 20.000 Decken, Beutel und Wickel sind dabei entstanden. Pro Bundesland haben die Frauen eine Sammelstelle eingerichtet, von dort aus werden die Sachen dann nach Frankfurt geschickt, wo der Flieger nach Australien startet. Aufgrund des hohen Portos für Päckchen nach Australien hatte sich die Lufthansa dazu bereit erklärt, die kuschelige Ware kostenlos nach Australien zu bringen.
Weil Julia und ihr Team mit der Lufthansa eine feste Frist für das Überbringen der kuscheligen Ware nach Australien vereinbart haben kann man jetzt aktuell nicht mehr mitmachen – auch die Näh- und Strickvorlagen haben die Frauen von der Facebook-Seite wieder heruntergenommen. Wer gerne strickt und helfen will kann das aber trotzdem tun: Auch für heimische Wildtiere werden Beutel und Co. benötigt – Julia und ihr Team planen bereits weitere Einsätze der nähbegeisterten Helfer aus ganz Deutschland.