Das Magazin «Theater heute» teilte am Donnerstag mit, dass die Münchner Kammerspiele am besten abschnitten.
Auch die Inszenierung des Jahres geht auf den umstrittenen Intendanten zurück.
Christoph Rüpings zehn Stunden dauerndes Antikenprojekt «Dionysos Stadt» konnte in der vergangenen Saison am meisten überzeugen. Das Stück war auch zum Theatertreffen nach Berlin eingeladen worden.
Lilienthal gestaltet aktuell seine letzte Spielzeit an den Kammerspielen. Nach Ansicht seiner Kritiker hat der 59-Jährige das klassische Sprechtheater vernachlässigt und stattdessen zu viel Diskurs und Experimentelles auf die Bühne gebracht. Zudem wurde ein Rückgang der Zuschauerzahlen beklagt.
Auch der Schauspieler des Jahres kommt aus dem Wirkungskreis Lilienthals. Nils Kahnwald ist seit der Spielzeit 2017/18 festes Ensemblemitglied der Kammerspiele und spielt dort aktuell in fünf Inszenierungen. Zur Schauspielerin des Jahres kürten die Kritiker Sandra Hüller. Die 41-Jährige ist einem breiten Publikum bekannt durch ihre Rollen in Filmen wie «Toni Erdmann» oder «Fack ju Göhte 3». Sie spielte als Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum in Heiner Müllers «Die Hydra» und die Titelrolle in William Shakespeares «Hamlet».
Theaterstück des Jahres war nach Ansicht der Kritiker Elfriede Jelineks «Schnee Weiss (Die Erfindung der alten Leier)», vom Schauspiel Köln im Dezember uraufgeführt. Für ihr Bühnenbild der «Drei Schwestern» an den Kammerspielen wurde Lena Newton ausgezeichnet. Vanessa Rust überzeugte mit ihren Kostümen für Peter Lichts «Tartuffe oder das Schwein der Weisen» am Theater Basel.