München hat in den letzten Jahren große Fortschritte in der Förderung des Radverkehrs gemacht. Die bayerische Landeshauptstadt verfolgt das Ziel, den Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen bis 2025 auf 25 Prozent zu erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Stadt eine Reihe von Projekten zur Verbesserung der Radinfrastruktur umgesetzt. Hier sind fünf der wichtigsten bereits abgeschlossenen Radprojekte und ein Ausblick auf aktuelle und zukünftige Maßnahmen.
Der im Jahr 2019 durch Bürgerinitiativen erfolgreich durchgesetzte Radentscheid hat den Ausbau der Radinfrastruktur in München erheblich vorangetrieben. Eine der bekanntesten Maßnahmen, die direkt daraus resultierte, war die Einrichtung von Pop-up-Radwegen im Jahr 2020. Diese temporären Radspuren, wie z.B. auf der Lindwurmstraße oder Elisenstraße, wurden mittlerweile in dauerhafte Lösungen umgewandelt und haben die Radverkehrssicherheit deutlich erhöht.
Um den Radverkehr attraktiver und sicherer zu gestalten, hat die Stadt München seit 2020 mehrere Radl-Vorrangrouten realisiert. Diese Routen sind besonders für Berufspendler gedacht, da sie auf direktem Weg durch die Stadt führen und an den Hauptverkehrsstraßen vorbei. Eine der bedeutendsten Strecken ist die Route vom Münchner Norden über die Schleißheimer Straße in die Innenstadt. Diese Route ist nun mit breiteren Radwegen, klaren Beschilderungen und sicheren Kreuzungsbereichen ausgestattet.
Ein weiterer bedeutender Schritt war der Ausbau von Fahrradstraßen, auf denen Radfahrer Vorrang vor dem Autoverkehr haben.
Die Schwabinger Clemensstraße, Münchens erste Fahrradstraße, ist Teil dieses Modellprojekts. Die Straße ist tagsüber sehr belebt. Allein die Strecke zwischen Leopold- und Belgradstraße nutzen täglich rund 3000 Radler und Radlerinnen.
Das Besondere an der Clemensstraße: Obwohl inmitten einer Tempo-30-Zone liegend, in der üblicherweise rechts vor links gilt, ist die Tangente quer durchs Viertel seit einigen Jahren beschilderte Vorfahrtsstraße. Ebenso wie die zweite Pilot-Route, die von der Menzinger Straße in Nymphenburg über den Olympiapark und durch die Birnauer Straße bis zum U-Bahnhof Petuelring führt.
Der Isarradweg, eine der beliebtesten Fahrradstrecken Münchens, wurde im Rahmen eines städtischen Modernisierungsprojekts erweitert und saniert. Zwischen dem Deutschen Museum und dem Flaucher wurden die Wege verbreitert und neue Beleuchtung installiert, um die Sicherheit der Radfahrer zu erhöhen. Zusätzlich wurden Trennungen zwischen Fußgängern und Radfahrern deutlicher markiert, um Konflikte zu vermeiden.
Knapp 130 Kilometer misst der RadlRing München. Der beschilderte Radweg, der 2005 im Rahmen der Bundesgartenschau angelegt wurde, führt einmal um die Landeshauptstadt und berührt dabei das Stadtgebiet nur kurz.
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