Ein verblichene Schild der S-Bahn in München hinter einer Mauer. Foto: Alexander Heinl/Archiv
17.09.2019

München und die S-Bahn: Taskforce soll Lösungen finden

In ganz Deutschland werde geschaut, wie die Stammflotte schneller gewartet werden könne, und ob im bundesweiten Fahrzeugpool S-Bahnen zur Verfügung stehen. Auch bei der Instandsetzung von Ersatzfahrzeugen wolle die Task Force aufs Tempo drücken, teilte das Unternehmen am Montag in München mit.

«Die Handlungsfelder sind klar definiert und wir sind auf Kurs, das volle Fahrangebot wieder zu ermöglichen», sagte der bayerische Bahnchef Klaus-Dieter Josel laut Mitteilung. Zugleich machte er deutlich, dass derzeit 97 Prozent der vertraglich vereinbarten Verkehrsleistung geliefert würden. «Nun geht es darum, eine Lösung für die restlichen drei Prozent zu finden – und damit die für die Fahrgäste wichtigen Taktverstärker der S3 und S8 wieder auf die Schiene zu schicken.» Auslöser für die aktuelle Situation seien Maßnahmen, die langfristig die Kapazität der S-Bahn erweitern sollen.

Bis Dezember sollen Verstärkerzüge entfallen

Die Bahn hatte vergangene Woche angekündigt, dass unter anderem wegen fehlender Fahrzeuge bis Dezember bei den Linien S3 und S8 die Verstärkerzüge entfallen, die in der Hauptverkehrszeit den Fahrplan auf einen 10-Minuten-Takt verdichten statt der üblichen 20 Minuten oder mehr. Auch bei der S2 und S20 sollen einzelne Züge entfallen.

Die Staatsregierung und Kommunalpolitiker hatten das kritisiert und von der Bahn schnelle und kreative Lösungen gefordert. Am Montag meldete sich auch der Landesschülerrat zu Wort: «Gerade zu Beginn des neuen Schuljahres, wenn sich eine große Zahl an Erst- bzw. Fünftklässlern auf einen neuen, sicheren Schulweg einstellen muss, führt der entstehende Engpass im Münchner S-Bahnnetz nur zu Verwirrung und Unsicherheit», heißt es in einer Mitteilung.

Rund 840.000 Menschen nutzen die S-Bahn pro Werktag. Alle Linien werden in der Münchner Innenstadt über die sogenannte Stammstrecke geleitet. Zur Entlastung des für Störungen anfälligen S-Bahn-Netzes wird eine zweite Stammstrecke gebaut. Sie soll 2028 in Betrieb gehen und überwiegend durch einen neuen Tunnel verlaufen.


dpa-infocom

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