Bild: B. von Jutrczenka/Archiv
25.07.2019

München sucht händeringend nach Azubis

Eine Milchmädchen-Rechnung

In München sind aktuell 4.072 Ausbildungsstellen unbesetzt. Dem gegenüber stehen 2.456 unvermittelte Schulabgänger. In der Stadt klafft einen Monat vor Ausbildungsstart eine riesige Lücke.

Problem trifft alle

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) für München schlägt Alarm. Egal ob IT-ler oder die technische bzw. kaufmännische Sparte: Das Nachwuchs-Problem trifft alle Branchen. Die Lösung ist schwierig.

„Man muss sich von dem Gedanken und dem Vorurteil lösen, berufliche Karriere und hoher Verdienst ist nur mit einem Studium möglich“, laut Hubert Schöffmann,  bildungspolitischer Sprecher IHK München.

Die Politik muss die Balance zwischen dem beruflichen und akademischen Bildungsweg wieder hinkriegen. Angefangen hat es offenbar schon. 2018 ist die Zahl der Studienanfänger in Bayern wieder gesunken und gleichzeitig ist die Zahl der Azubis gestiegen.

„Das Umdenken in der Gesellschaft mit mehr Wertschätzung hat gegenüber der beruflichen Ausbildung erst begonnen“, so Eberhard Sasse, IHK-Präsident.

Nicht nur Schulabgänger werden gesucht

Die IHK will natürlich vor allem die Schulabgänger locken unter anderem mit einer spannenden und erfüllenden beruflichen Zukunft. Dafür ist es für Kurzentschlossene auch machbar, den Start des Ausbildungsjahres Anfang September etwas flexibler zu gestalten.

Eine Berufsausbildung bietet nicht nur für junge Menschen eine gute berufliche Perspektive!

„Egal in welchem Alter oder Lebensabschnitt, eine duale Berufsausbildung ermöglicht immer einen ausgezeichneten beruflichen Neustart. (…) Beruflich neu anzufangen, ist daher keine Frage des Alters, sondern des Mutes, der Neugierde und des Willens“, so Eberhard Sasse

Die IHK in München umfasst knapp 14.900 Azubis in über 3.000 Ausbildungsbetrieben. Sie steht für knapp 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse, danach folgen Handwerk und freie Berufe.


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