Lehrer-Engpass an Bayerns Grundschulen? Gut 43.259 Schüler starten morgen in München ins neue Grundschuljahr.
Das Kultusministerium sagt, dass der Bedarf gedeckt ist – eine neue Bertelsmann-Studie behauptet aber das genau Gegenteil.
In Bayern fehlen in sechs Jahren mindestens 26.000 Grundschullehrer, heißt es in dieser Studie. Also 26.000 Lehrer, die schlicht und einfach nicht da sind.
„Wenn wir dann wissen, dass wir eigentlich noch mehr Lehrer bräuchten für mehr Ganztagsangebote, für Inklusion, für Förderung. Dann ist das Problem noch dramatischer“
Thomas Gehring, Bildungspolitischer Sprecher der Grünen im Bayerischen Landtag
Der Grund für diese Lücke ist durchaus kurios. Die Studie sagt, dass das Kultusministerium falsch rechnet, dass dort veraltete Zahlen verwendet werden. Genau das würden aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen.
„Die Zahlenwerke zur Ermittlung von Schülerzahl und Lehrerbedarf müssen künftig jährlich aktualisiert und schneller auf den aktuellen Stand gebracht werden, damit sie die aktuelle Entwicklung bestmöglich wiederspiegeln“
Dirk Zorn, Bildungsexperte bei der Bertelsmann-Stiftung
Die Bertelsmann-Studie die volle Offensive vor. Im Kampf gegen den Mangel an Grundschullehrern müsse man alle Kräfte mobilisieren, die irgendwie zu kriegen sind.
„Das betrifft angehende Ruheständler, die länger an den Schulen gehalten werden sollten, genauso die Senkung der Teilzeitquote unter den Grundschul-Lehrkräften. Und schließlich geht es auch um gute berufsbegleitende Qualifizierung von Personen ohne Lehramtsabschluss für die Grundschule.“
Dirk Zorn, Bildungsexperte bei der Bertelsmann-Stiftung