Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter hat einen Stab für außerordentliche Ereignisse einberufen. Damit will er die Vorbereitungen für die mögliche Unterbringung ukrainischer Geflüchteter koordinieren. Hintergrund ist der brutale Angriff Russlands gegenüber der Ukraine und insbesondere Münchens Partnerstadt Kiew.
OB Reiter hat in einer ersten Sitzung am 25.02.22 die Rahmenbedingungen für die Aufnahme von geflüchteten Menschen aus dem Osten festgelegt.
Wer als Staatsangehöriger aus der Ukraine einreist, braucht kein Visum und darf sich bis zu 90 Tage ohne Aufenthaltstitel aufhalten. Der Aufenhalt kann nach der Anmeldung beim Bürgerbüro im KVR aufgrund der Ausnahmesituation um weitere 90 Tage verlängert werden.
Bisher gibt es für eine solche Art von Aufenhalten keinen Anspruch auf eine Form von Unterbringung oder Geldleistungen. Aus Sicht der Stadt ist der deshalb nur für Personen sinnvoll, die in Deutschland Verwandte oder Bekannte haben, die ihnen finanziell unter die Arme greifen können.
So können Sie ukrainische Menschen finanziell unterstützen – hier finden Sie eine Auflistung über verschiedene Spendenkonten.
Menschen, die sich den Aufenthalt nicht selbst finanzieren können, haben hier die Möglichkeit, ein Asylgesuch zu stellen:
Ankunftszentrum der Regierung von Oberbayern in der Maria-Probst-Straße 14
Vorteil ist hierbei, dass die Betroffenen Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen dürfen und auch dementsprechend untergebracht werden. Anschließend werden sie allerdings in verschiedene Bundesländer verteilt und müssen in einer Aufnahmeeinrichtung wohnen.
Das Sozialreferat konnte berichten, dass kurzfristig rund 500 Plätze für die Unterbringung von Geflüchteten zur Verfügung gestellt werden könnten und weitere 1.000 Plätze derzeit vorbereitet werden. Medizinische Kapazitäten sind laut Gesundheitsreferat ausreichend gegen.
„Auch wenn viele Menschen momentan noch aus der Ukraine vor allem in die Nachbarländer fliehen, wollen wir bestmöglich vorbereitet sein, um Geflüchteten auch in München Schutz vor Krieg und Gewalt in ihrer Heimat bieten zu können. Dass wir schnell und professionell helfen können, haben wir ja schon 2015 gezeigt. Auf diese Strukturen und Erfahrungen können wir jetzt zurückgreifen“, so OB Reiter.
Der Verein „Münchner Freiwillige – Wir helfen“ unterstützt Ankommende in München. Menschen die auch helfen wollen, können unter der E-Mail Adresse helfen@mfwh.de, Stichwort „Ukraine-Hilfe“, melden.