Wer in München einen Bahnsteig der S- oder U-Bahn betritt, braucht ein Ticket – auch wenn er nicht mit den Zügen fährt, sondern nur jemanden abholen oder zur Bahn bringen will. Rund 16 000 solcher Bahnsteigkarten werden im Jahr verkauft, wie der Münchner Verkehrsverbund (MVV) am Donnerstag auf Anfrage mitteilte. Ohne das 40 Cent teuere Ticket sind 60 Euro Gebühr fürs Schwarzfahren fällig.
Die Bahnsteigkarte sei in Bayern einzigartig, sagte ein Sprecher der Bahn. Neben München gebe es eine solche Karte nur in Hamburg. Wenn es nach der dortigen CDU geht, soll sie aber bald Geschichte sein.
Der MVV will jedoch laut Pressesprecherin an der Karte festhalten. Diese sei nötig, um Ticketkontrollen am Ausgang der Bahnstationen durchzuführen. Im vergangenen Jahr hat die Karte diesen Zweck allerdings nicht erfüllt: 2017 gab es laut Bahnsprecher keine sogenannten Sperrkontrollen.