Diese Empfehlung der Weltgesundheits-Organisation hat sich anscheinend auch die Münchner SPD zu Herzen genommen.
Wir alle sind Fußgänger. Das Zufußgehen ist die natürlichste, gesündeste, umweltfreundlichste und kostengünstigste Art der Fortbewegung. Mit diesen Worten hat die SPD im Stadtrat eine dicke Fußgänger-Offensive vorgelegt.
Die Idee für die intelligenten Ampel hat sich die SPD aus Wien abgeschaut. Da kommen sie ab Herbst 2019 zum Einsatz.
Diese Ampeln erkennen das Bewegungsmuster von Fußgängern und schalten automatisch auf Grün, wenn jemand kommt. Die Druckknöpfe und das Warten werden dadurch hinfällig.
Die Stadt soll nach Willen der SPD bei der Planung von Straßen- und Fußgänger-Querungen gleich immer prüfen, wo diese intelligenten Ampeln zum Einsatz kommen können.
Das würde zum Beispiel die Sicherheit für die Kinder auf dem Schulweg erhöhen. Und Menschen mit Bewegungseinschränkungen könnten durch eine spezielle Anzeige mehr Sicherheit bekommen. Eine Anzeige, auf der der restliche Querungszeitraum zu sehen ist, wenn die Fußgängerampel schon wieder auf Rot umgesprungen ist und sich die Person bereits im Straßenraum befindet.
Die Kreuzung sind mit der größte Punkt in diesem SPD-Paket.
Die Stadt soll alle großen Straßenkreuzungen überprüfen, ob in jeder Querungsrichtung eine Fußgängerampel da ist. Wenn nicht, sollen die Ampeln nachgerüstet werden.
Eine zweite Prüfung soll die Unterführungen betreffen. Jede große Kreuzung in der Stadt an der Unterführungen anstatt Fußgängerampeln sich befinden, soll gründlich durchgecheckt werden. Die Stadt muss laut SPD prüfen, ob nicht Ampeln nachgerüstet werden können.
„Je nach Tages- bzw. vor allem Nachtzeit ist für viele Menschen das Benutzen von Unterführungen mit Unbehagen verbunden“
Zitat aus dem SPD-Antrag
Da geht es einerseits um den „Wohlfühlfaktor“, andererseits aber auch um die Barrierefreiheit.
Als weiterer Auftrag soll die Stadt die Kreuzungen auf abgesenkte Bordsteine überprüfen. Genau so auch Orte, an denen wegen der Lage häufige Querungen durch Fußgänger zu erwarten sind. Das heißt öffentliche, soziale oder Einrichtungen der Bildung und des Sports.
Ein weiterer Punkt im Antragspaket ist eine Art Motz-Hotline. Die Stadt soll eine Service-Telefonnummer und eine E-Mail-Adresse einrichten für alle Anregungen aus der Bevölkerung für Verbesserungen im Fußwegenetz, heißt es.
So könnten auch Hinweise gesammelt werden, wo zum Beispiel die Fußgängerwege unnötigerweise unterbrochen sind oder wo es große Probleme mit E-Scooter, Fahrrädern oder Autos auf den Gehwegen gibt.
Die Stadt soll eine eigene App für Fußgänger entwickeln, beziehungsweise in eine bereits bestehende Mobilitäts-App integrieren.
„Zu Fuß machen wir Besorgungen, erledigen Einkäufe, bringen Kinder zu Schule, Kita oder Sport, gehen zum öffentlichen Nahverkehr oder einfach nur spazieren und nehmen dabei unsere Umgebung auf eine entschleunigte Form wahr“
Zitat aus dem SPD-Antrag
Diese App soll zum Beispiel auch das komplette Spazierwegenetz anzeigen. Und ein Routenplaner soll dann nicht nur den kürzesten Weg von A nach B anzeigen, sondern auch den mit den meisten Sehenswürdigkeiten. Das würde das Zufußgehen auch für Touristen attraktiver machen.
Die SPD will obendrauf noch einen eigenen Fußverkehrsbeauftragten für die Stadt München. Der soll sich schlicht und einfach um alle Sorgen und Nöte der Fußgänger kümmern: