21.11.2011, 14:27 Uhr
Vier Hubschrauber überflogen immer wieder das Gelände entlang des Sylvenstein-Stausees und leerten ihre Wassertanks, um eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Eine schwierige Aufgabe: "Es sind unzählige Glutnester über den ganzen Berg verteilt", sagte der Katastrophenschutz-Experte Alexander Bauer vom Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen der Nachrichtenagentur dpa.
Das Feuer war Sonntagnachmittag an der Südflanke des rund 1200 Meter hohen Schwarzbergs ausgebrochen. Seitdem hatte es sich von drei auf acht Hektar ausgeweitet. Zur Ursache konnten die Rettungskräfte bis zum Mittag noch nichts sagen. "Es ist natürlich seit Wochen sehr trocken", sagte Bauer. Das schöne Wetter mit Sonne und steigenden Temperaturen verschlimmere die Situation.
In der Nacht schlugen meterhohe Flammen in den dunklen Himmel – ein dramatisches Bild. 150 Feuerwehrleute mit 30 Löschfahrzeugen waren angerückt, konnten aber nichts machen. "Sie mussten tatenlos zusehen, wie der Berg brennt", beschrieb der Experte. Denn Löscharbeiten im Dunkeln wären in dem unwegsamen Gelände zu gefährlich gewesen wären. Erst im Morgengrauen konnten Hubschrauber der Bundeswehr, der Bundespolizei und eines Privatbesitzers starten. Ihre Tanks fassen insgesamt 13 000 Liter.
Montagmittag waren zwar nach Angaben Bauers keine Flammen mehr zu sehen: "Es schaut aus, als wenn es nur noch etwas rauchen würde." Doch der Eindruck sei trügerisch. Aufnahmen von Wärmebildkameras zeigten zahlreiche Glutnester. Nach Einschätzung des Landratsamtes sollte sich der Einsatz deshalb auf jeden Fall noch bis zum Abend hinziehen und je nach Lage am Dienstag fortgesetzt werden. Erst wenn die Helikopter nicht mehr notwendig sind, können die Glutnester weiter vom Boden bekämpft werden.
Für die Natur ist der Waldbrand ein Rückschlag. Jahrelang sei der Schutzwald gehegt und gepflegt worden, sagte Bauer. Die Bäume sollten vor allem die Erosion verhindern. "Das war Arbeit von Jahrzehnten."
dpa-infocom / uk