Mit dem Umzug ins Erdinger Moos am 17.05.1992 begann auch für den Münchner Zoll eine neue Ära. Die Flughafendienststelle wurde ein eigenständiges Hauptzollamt: Unter dem Namen Hauptzollamt München-Flughafen starteten rund 300 Zöllner am 17.05.1992 pünktlich um Mitternacht am neuen Dienstort. Die größte Herausforderung zur damaligen Zeit war die Ausstattung der Arbeitsplätze mit dem automatisierten Luftfracht-Abfertigungsverfahren (ALFA). Bis zum 25.05.1992 mussten außerdem am Riemer Flughafen noch alle Frachtlager „leer“ geräumt werden.
„In den folgenden 25 Jahren erlebten die Zöllner am Münchner Airport das ein oder andere Highlight“, so Thomas Meister, Pressesprecher des Hauptzollamts München:
- Ungewöhnlich begann dann der Betrieb in der Luftfrachtabfertigung. Dissimulateur, ein dreijähriger Hengst, der einem Scheich gehörte, musste abgefertigt werden; eine nicht alltägliche Abfertigungssituation.
- Auch im Reiseverkehr erlebten die Beamten während der Anfangszeit die ein oder andere kuriose Geschichte. So beschwerte sich eine Reisende mit den Worten „Wie ich mich kleide das ist meine Sache, das Vieh ist eh schon tot“, als man Ihr die Schlangenlederjacke abgenommen hatte.
- Im Jahr 1993 markierten zwei grüne Streifen den Beginn einer neuen europäischen Epoche. Mit dem Start des Binnenmarktes wurden die Kofferlabels speziell gekennzeichnet, so dass für die Zöllner sofort erkennbar war, dass die Reisenden aus einem Land der europäischen Union einreisten.
- Der Münchner Flughafenzoll rüstet mit modernster Röntgentechnik auf. Das 300.000 DM teure, fahrbare Röntgenmobil wurde in Betrieb genommen.
- Im Jahr 1994 dann ein etwas ungewöhnlicher Schmuggelfall; ein Passagier der Maschine aus Französisch Guyana (Südamerika) stand am Gepäckausgabeband, als ein Zöllner bemerkte, dass sich die Mütze des Urlaubers bewegte. Er forderte den Mann auf, sie abzunehmen. Ein kleines Äffchen -eine Hand voll groß- hüpfte aus der Kopfbedeckung. Der Mann hatte das Pinselohräffchen für rund 10 US-Dollar gekauft.
- Im selben Jahr wird die Reisefreimenge von 115 DM auf 350 DM erhöht.
- Im November 1994 reiste eine 32-jährige schwangere Kolumbianerin aus Rom kommend in München ein. Die Frau transportierte in Ihrem Körper 600 Gramm Kokain.
- 1828 seltene Kakteen, verteilt auf vier Koffer, beschlagnahmten die Zöllner 1995 bei zwei aus Mexiko einreisenden österreichischen Staatsbürgern. Alljährlich muss der Münchner Zoll unzählige, nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen geschützte Waren beschlagnahmen. In den Jahren 1992-1994 beschlagnahmten die Zöllner rund 4000 Verarbeitungserzeugnisse aus geschützten Tieren und Pflanzen.
- 1996 präsentierte Bundesfinanzminister Dr. Theo Waigel im Rahmen einer Pressekonferenz die bundesweiten Jahreszahlen des Zolls am Münchner Flughafen.
- Im November 1996 wurden bei zwei Reisenden aus Bolivien in drei Koffern 1491 Kakteen beschlagnahmt. Damit gelang den Münchner Flughafenzöllnern erneut ein Schlag gegen den internationalen Schmuggel mit geschützten Pflanzen.
- Das erste Drogenschwein nimmt am 01. April 1997 seinen Dienst auf.
- Für einen privaten Fernsehsender wird der „Aprilscherz“ aufgezeichnet.
- 6,5 Kilogramm Kokain, versteckt in Frachtkonserven, stellten die Zöllner sicher.
- Eine vereinfachte Abgabenberechnung ist nunmehr seit 23.05.1997 bis zum einem Wert von 700 DM möglich.
- Seit dem 01.08.1998 ist für die Aufgaben der Bundesfinanzverwaltung in und für ganz Bayern allein die Oberfinanzdirektion Nürnberg zuständig.
- Mehr als 1,1 Kilogramm Kokain hatte ein Drogenschmuggler im Magen. Der 33- jährige Kolumbianer war aus Madrid angereist und verstrickte sich bei der Zollkontrolle in Widersprüche. Der Mann hatte 88 kleine mit Kokain gefüllte Portionen geschluckt.
- In einer Flasche mit Schaumbad entdeckten Zöllner 3000 Stück Ecstasy Tabletten, die ein 26 jähriger Student aus den Niederlanden über den Flughafen München nach Portugal schmuggeln wollte.
- Unter dem Slogan „Artenschutz kennt keine Grenzen“ eröffnete der Bayerische
Umweltminister im Frühjahr 1999 eine Ausstellung im Haus der bayerischen Jäger in Feldkirchen.
- Im Frühjahr 2000 fanden die Zöllner bei zwei britischen Staatsangehörigen 86 Kilogramm Khat.
- Fünf Kilogramm Kokain im Wert von mehreren 100.000 Mark konnten Zöllner
bei einer 22-jährigen Studentin aus den USA sicherstellen.
- Vier Kilogramm Kokain versteckte ein 40-jähriger Verkäufer in Wadenwickeln.
- Die Maul- und Klauenseuche soll nicht eingeschleppt werden: Verstärkte Zollkontrollen im Jahr 2001 nach mitgebrachtem Proviant.
- Zehn wertvolle Goldarmreife versteckte eine Reisende unter einem Armverband.
- 21 Kilogramm Edelsteine im Wert von mehreren Millionen Mark sichergestellt.
- Die Globalisierung des Handels sowie die zunehmenden Im- und Exporte machen eine weitreichende Umstellung der DV-Verfahren der Zollverwaltung notwendig.
- Das neue IT-Verfahren ATLAS (Automatisiertes Tarif- und Lokales Zoll-Abwicklungs-System) geht im Jahr 2001 in Betrieb.
- Die Skiwettkampfmannschaft der Bundeszollverwaltung ist im Jahr 2002 zu Besuch am Flughafen München.
- Das Hauptzollamt München-Flughafen fusioniert mit dem Hauptzollamt in München.
- Der Flughafenzoll informiert über Einreisebestimmungen im neuen Internetportal der Flughafen München GmbH.
- Ein Kilogramm Heroin, eingearbeitet in Badeschuhe, stellten die Zöllner am Airport sicher.
- Das Terminal 2 geht am 29. Juni 2003 in Betrieb.
- Ein 60-jähriger Bauarbeiter versuchte 2360 Stück Zigaretten, versteckt in Teepäckchen, einzuschmuggeln.
- Im Jahr 2004 findet Rauschgiftspürhund Venus 15 Kilogramm Opium.
- Zöllner entdecken 2.100 Exemplare toter Singvögel im Reisegepäck – geschützter Wiesenpieper ist in Italien eine Delikatesse.
- Eine Spanierin wollte im Jahr 2005 drei Kilogramm Heroin schmuggeln;
- Spürhund ISI entlarvt Drogenkurierin.
- 15 Würgehölzer, sogenannte Nunchaku, versteckt im Reisekoffer einer 53-jährigen Australierin, hat der Zoll im Jahr 2006 sichergestellt.
- Vier Kilogramm Heroin im doppelten Boden.
- Rauschgiftspürhund HERA und AIK hinter Gittern: passive Rauschgiftspürhunde unterstützen bei der Suche nach Rauschgift in der Justizvollzugsanstalt Kempten.
- Bundesfinanzminister Peer Steinbrück stellt im Jahr 2007 die
Bilanz der Deutschen Zollverwaltung vor.
- Des Weiteren konfiszieren Zöllner im selben Jahr ein ungewöhnliches Souvenir: ein Braunbärfell in der Reisetasche.
- Rund 200 gefälschte Handtaschen mit einem Verkaufswert von mehr als 80.000 Euro beschlagnahmt der Zoll am Flughafen München.
- Eine Rekordmenge von 1,5 Kilogramm Kokain entdeckten Zöllner im Körper eines Mannes, der von Spanien nach München unterwegs war. Der 20-jährige Student hatte das Rauschgift, verpackt in 102 Behältnissen, geschluckt.
- Die 16-jährige Schülerin Nadine Keller absolviert im Jahr 2008 als 200. Interessentin ein einwöchiges Schnupperpraktikum (Anmerkung: heute ist sie ausgebildete Zollbeamtin).
- Einen etwas ungewöhnlichen Aufgriff konnten die Beamten gleich zum Anfang des Jahres verbuchen: 10.000 blaue Pillen versteckt in zwei Kampfsportkissen.
- 150 Kilogramm „Mate de Coca Tee“ haben Zöllner in einer Luftfrachtsendung aus
Südamerika entdeckt.
- Im Jahr 2009 werden die in Papierform verteilten Kenntnisnahmen eingestellt und durch einen elektronischen Umlauf ersetzt; ein weiterer Schritt zur Reduzierung des Papierbedarfs.
- Zollhund KELLY erschnüffelt elf Kilogramm Kokain, versteckt in vier Reisekoffern.
- In Zusammenarbeit mit der Flughafen München GmbH wird ein Imagefilm über
die Arbeit des Zolls am Flughafen gedreht.
- Die Ausstellung „Souvenirs, Souvenirs“ wird im Terminal 2 präsentiert. Erhöhung der Reisefreimenge von 175 Euro auf 430 Euro.
- Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen, Herr Werner Gatzer, stellte am 22. April 2010 am Münchner Flughafen die Bilanz der Deutschen Zollverwaltung vor.
- Die Ausstellung „Artenschutz kennt keine Grenzen“ wird im Münchner Tierpark präsentiert.
- Vier Kilogramm geschützte Meeres-Souvenirs hat der Zoll im Frühjahr 2011 bei einem österreichischen Staatsangehörigen entdeckt.
- Rund fünf Kilogramm Kokain haben Zollbeamte bei fünf Drogenkurieren innerhalb einer Woche gefunden.
- 36 lebende Schlangen stellten Zöllner im Herbst 2011 bei einem 22-jährigen Australier im Handgepäck sicher.
- Berufswunsch Zollbeamtin: 400. Schnupperpraktikantin im Frühjahr 2012 beim Münchner Zoll begrüßt.
- „Spezialiäten“-Koch vom Zoll ertappt: 49 lebende Reptilien in Stoffsäcken entdeckt; der Reisende wollte sogar einem der Tiere unter den Augen der Zöllner den Kopf abbeißen.
- Größter Crystal-Fund im Jahr 2013 in der Geschichte der Bundesrepublik: 20 Kilogramm am Münchner Flughafen sichergestellt.
- Hype um ein Kapuzineräffchen: Popstar Justin Bieber muss „Melly“ abgeben; weil er nicht die nötigen Papiere vorweisen konnte, beschlagnahmten die Zöllner den Affen am Münchner Flughafen und brachten ihn in einem Tierheim unter.
- 24 Gehäuse der geschützten Fechterschnecke beschlagnahmten Zöllner bei einem einzigen Reisenden.
- Ab 31.07.2014: Mengenbeschränkung für Zigaretten aus Kroatien; nur noch 300 Zigaretten steuerfrei.
- Nacht der Ausbildung am Flughafen München – Zoll ganz vorne mit dabei.
- Im Jahr 2015 unterstützen Münchner Zöllner die internationale Zoll-Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen.
- Neun Steinkorallen mit insgesamt 14 Kilogramm Gewicht hat ein 44-jähriger Mann versucht in seinem Reisegepäck einzuschmuggeln.
- Gruselfund am Airport: 650 Gramm schwerer und 23 cm langer Affenschädel beschlagnahmt.
- Ab dem 01. Mai 2016 gilt im Zollgebiet der Europäischen Union und damit auch in Deutschland ein neues Zollrecht.
- Das neue Satellitenterminal geht am 26. April 2016 in Betrieb.
- Bargeldschmuggler mit 444.000 Euro erwischt.
Der Zoll im Jahr 2017 am Flughafen München – Sicherheit für die Bürger „Haben Sie Waren anzumelden?“ Auf diese Frage lässt sich die Arbeit des Zolls schon lange nicht mehr reduzieren. Rund 400 Zöllnerinnen und Zöllner sichern am Münchner Flughafen die Leistungsfähigkeit unseres Gemeinwesens, fördern den Wirtschaftsstandort Deutschland und tragen zur Stabilisierung unserer
Sozialsysteme bei. Sie schützen die Wirtschaft vor Wettbewerbsverzerrungen, die Verbraucher vor mangelhaften Waren aus dem Ausland und die Bevölkerung vor den Folgen grenzüberschreitender organisierter Kriminalität.
„Damit leisteten die Beschäftigten des Hauptzollamts München einen sehr wichtigen Beitrag zur Sicherung der Staatseinnahmen, für einen fairen Wettbewerb und zum Schutz der Verbraucher“, so der Leiter des Hauptzollamts München, Gerhard Rittenauer.
Hauptzollamt München